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Lörrach Mehr Platz für Bildung

Guido Neidinger
 Foto: Guido Neidinger       

Bildung: Hans-Thoma-Gymnasium erhält Erweiterungsbau. Bäume und „Grünes Klassenzimmer“ müssen wohl weichen. Kosten: 8,1 Millionen Euro.

Lörrach - Die Erweiterung des Hans-Thoma-Gymnasiums kommt voran. Bis allerdings Schüler in den geplanten Erweiterungsbau einziehen können, werden noch mindestens vier Jahre vergehen.

Seit Jahrzehnten leidet das Hans-Thoma-Gymnasium unter akuter Raumnot. Trotz warnender Stimmen aus der Schulleitung wurden die zu erwartenden Schülerzahlen über Jahre hinweg von der Schulbehörde beim Regierungspräsidium unterschätzt und klein gerechnet – ein Fehler.

Um nicht aus allen Nähten zu platzen, konnte die Schule auswärtige Schüler zeitweilig nicht oder nur in sehr eingeschränktem Umfang annehmen. Das Hans-Thoma-Gymnasium gehört zu den größten Gymnasien im Land.

Jetzt wird der Bau eines Erweiterungsgebäudes auf dem Schulgelände konkret. Über den Stand der Planungen wurde der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) des Gemeinderats kürzlich informiert. Für den Neubau werden die Kosten auf 5,6 Millionen Euro geschätzt. Der Umbau im Gebäudebestand wird voraussichtlich noch einmal mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Im Rathaus geht man somit von einem Kostenvolumen in Höhe von 8,1 Millionen Euro aus.

Stand jetzt, soll der Neubau als langgestreckter Riegel parallel zum Hauptgebäude und parallel zu der südlich gelegenen Sportanlage entstehen. Geplant sind in dem Gebäude zehn Klassenzimmer und zwei Lehrerstützpunkte.

Nach dem Bezug des Neubaus sollen sechs Klassenzimmer im jetzigen Schulgebäude zu naturwissenschaftlichen Fachräumen umgebaut und zwei Sammlungsräume saniert werden.

Ob das so kommt, ist noch unklar. Denkbar ist auch, dass die unbedingt benötigten Fachräume im Neubau platziert werden, wie Fachbereichsleiterin Annette Buchauer im Ausschuss erklärte.

Zwei Kritikpunkte wurden im Ausschuss laut. Zum einen störte Matthias Koesler (FDP) der geplante langgezogene Riegelbau. Koesler forderte eine „kreativere Lösung“. Außerdem stört ihn, dass mehrere der den Schulhof prägenden Bäume gefällt werden müssten.

Bleibt es bei dem jetzt vorgelegten Baufenster für den Neubau, dann muss auch das „Grüne Klassenzimmer“ wohl weichen.

Ein Negativpunkt wurde in der Sitzung mit keinem Wort erwähnt: Bleibt es bei dem jetzt vorgelegten Baufenster für den Neubau, dann muss auch das „Grüne Klassenzimmer“ weichen.

Diese grüne Oase inmitten eines ansonsten asphaltierten Schulhofs wurde erst im Jahr 2014 für viel Geld vom damals mehr als 800 Mitglieder zählenden Förderverein „Freunde des Hans-Thoma-Gymnasiums“ realisiert. Es war ein lang gehegter Wunsch der Schule und mit einem Kostenvolumen von rund 50 000 Euro das größte Projekt des Fördervereins. Im Sommer kann hier Unterricht im Freien stattfinden. Zudem spendet ein großes, ein- und ausfahrbares Sonnensegel Schatten.

Noch ist allerdings nichts entschieden. Laut Buchauer muss der Neubau nicht als Riegel erstellt werden. Auch andere Varianten seien denkbar. Hier müsse man sich Zeit lassen.

Zeit wird ohnehin ins Land gehen, bis gebaut wird. Allein das notwendige EU-Vergabeverfahren wird sechs Monate in Anspruch nehmen. Das Bebauungsplanverfahren bedeutet gar einen Zeitaufwand von eineinhalb Jahren. „Das ist schon sehr lange“, bedauerte Alfred Kirchner (CDU). Mit der Genehmigung der Maßnahme ist im Sommer kommenden Jahres zu rechnen.

Nach dem derzeitigen Zeitplan soll der Neubau im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein. Die Inbetriebnahme der Fachräume – sofern diese im Bestandsgebäude entstehen – ist für März 2026 vorgesehen.

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