Lörrach Mehr Sparsamkeit gefordert

Kristoff Meller
 Foto: Kristoff Meller

AUT: Thomas Denzer hakt bei Vergabe von Bodenbelagsarbeiten an Albert- Schweitzer-Schule nach.

Lörrach - Die Vergabe für die Bodenbelagsarbeiten im Neubau der Albert- Schweitzer-Schule (ASS) nahm Thomas Denzer (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) zum Anlass, um ein grundsätzlich sparsameres Vorgehen bei städtischen Bauprojekten zu fordern.

„Das ist viel zu teuer“, beklagte Denzer, der nach eigener Aussage bereits mehrfach von Handwerkern auf Sparmöglichkeiten bei dem Projekt angesprochen worden sei. Seine Frage: Wird hier genug unternommen, um eventuell günstigere Alternativen zu finden?

Die zur Abstimmung gestellten Bauleistungen waren zuvor laut Beschlussvorlage europaweit öffentlich ausgeschrieben worden. Da jedoch keine Angebote eingingen, wurde „ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb durchgeführt und bei zehn Firmen diese Leistung angefragt“.

Dennoch gab es nur zwei elektronische Angebote, und eine Firma musste zudem laut Vorlage von der Vergabe ausgeschlossen werden, da die Unterlagen nicht vollständig vorgelegt wurden. Es blieb also nur ein Bieter beziehungsweise ein Angebot übrig.

Die Vergabe in Höhe von 434 728,90 Euro für rund 2900 Quadratmeter Industrieparkett aus Eiche an diese Firma aus Wendlingen war zunächst nur im Umlaufverfahren des AUT behandelt worden, nach dem Einwurf von Denzer wurde sie kurzfristig auf die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung gesetzt.

Dort argumentierte Annette Buchauer, Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement: „Der Eichenboden ist robust und langlebiger als beispielsweise Linoleum“, das zudem pflegeaufwendiger sei. Durch die Folgekosten amortisiere sich der Preisvorteil des günstigeren Belags, so Buchauer, weshalb der hochwertige Holzboden in der Mensa, die gleichzeitig die Schulaula ist, Sinn ergebe.

Gleiches gelte auch für die von Denzer bemängelte Bühne in Form eines Hubpodests für Veranstaltungen in der Aula. „Es gibt hier keinen Luxus“, betonte Buchauer, sondern lediglich einen Beamer, Lautsprecher und eine normale Raumbeleuchtung. Das angesprochene Hubpodest schlage zwar mit Mehrkosten von 18 000 Euro zu Buche, und ein mobiles Podest wäre günstiger, dafür müsste aber ein zusätzlicher Lagerraum gebaut werden, der wiederum deutlich teurer wäre, so Buchauer.

„Wir hätten an der Schule sicher zwei bis fünf Millionen Euro sparen können, aber ich werde nicht für voll genommen“, beklagte Denzer und forderte eine stärkere Sensibilisierung bei künftigen Projekten für Einsparpotenziale.

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic zeigte Verständnis für Denzers Sorgen und unterstützte den „Appell, stärker auf die Finanzressourcen zu schauen“. Die zuständigen Fachbereiche müssten „standhaft bleiben“, auch wenn der Druck für diverse Wünsche in den betreffenden Einrichtungen meist groß sei. Hier gelte es künftig abzuwägen zwischen Nachhaltigkeit und Sparpotenzialen. Neuhöfer-Avdic betonte: „Wir können uns bei großen Sanierungsprojekten nicht mehr alles leisten.“

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