^ Lörrach: Melodien der Solidarität - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Melodien der Solidarität

Gottfried Driesch
Liudmyla Polova (links) und Yaroslav Kutsan als Kammermusikduo. Cellistin Anna Mazurek assistiert in diesem Stück der Pianistin. Foto: Gottfried Driesch

Konzert: Künstler gestalten Benefizkonzert mit osteuropäischem Repertoire

Solidarität mit der Ukraine zeigten am Sonntag drei Künstler bei einem Benefizkonzert im Bonifatiushaus Lörrach. Dabei kamen viele Werke ukrainischer und osteuropäischer Komponisten, aber auch Werke der Romantik aus Deutschland zu Gehör.

Von Gottfried Driesch

Lörrach -  Das Programm war klug aufgebaut und in mehrere Blöcke gegliedert. Liudmyla Polova eröffnete am Klavier den Melodienreigen mit dem „Ukrainischen Lied op. 17 Nr. 1 für Klavier“ von Levko Revutsky. Das Werk ist geschärft tonal und lässt die Entwicklung der modernen Musik vorausahnen.

Drei Werke für Violoncello und Klavier folgten. Anna Mazurek überzeugte dabei als sichere Cellistin. Zunächst erklang die „Melodie“ von Borys Ljatoschynskyj, die mit ihrer bewegten Musik sehr gefällig wirkte. Das Klavier überdeckte gelegentlich das Cello. Sehr gefühlvoll erklang das Lied „Immer leiser wird mein Schlummer“, das ohne Gesang auskam. Der poetische Text des Liedes war im Programm abgedruckt. In die Blütezeit der Romantik ging es bei dem „Lied ohne Worte“ op. 109 von Felix Mendelssohn Bartholdy, das im Original für Cello und Klavier komponiert wurde. Die einprägsame Melodie wurde eindrucksvoll vom Cello geführt.

Yaroslav Kutsan trat als dritter Musiker mit der Querflöte auf. Von Gabriel Fauré erklang für Flöte und Klavier eine „Pavane“, ein feierlich-langsamer Schreittanz. Entsprechend ruhig floss die Musik dahin. Melancholisch war auch „Poem“ der ukrainischen Komponistin Zhanna Kolodup. Die „Melodie“ für Flöte und Klavier von Myroslav Skoryk beginnt schwermütig und steigert sich im Verlauf des Werkes zu größerer Lebendigkeit.

Mit schönem Ton und einer gekonnt dargebotenen Kantilene glänzte Anna Mazurek auf dem Cello in „Prayer“ von Ernest Bloch.

Zu den Künstlern

Liudmyla Polova (Klavier) stammt aus Kiew und hat zum Teil an der Schola Cantorum Basiliensis studiert. Sie lebt in Basel und unterrichtet an der Musikschule Riehen.

Yaroslav Kutsan (Flöte) ist vor dem Krieg aus Kiew geflohen und lebt zur Zeit in Basel. Zuvor unterrichtete er an der Musikschule Kiew.

Anna Mazurek (Cello), die das Benefizkonzert maßgeblich organisiert hat, ist in Polen geboren und aufgewachsen. Nach Studien in Warschau, Basel und Zürich ist sie seit 2010 Mitglied des SWR-Symphonieorchester in Stuttgart.

Die Kollekte kommt den ukrainischen Kriegsflüchtlingen zu Gute.

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