Lörrach Millionenbetrag für die weiteren Arbeiten

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Das Lauffenmühle-Areal verändert sich. Foto: Fraune

Gewerbegebiet: Erster Bauabschnitt des Lauffenmühle-Projekts soll Ende 2022 abgeschlossen sein

Von Marco Fraune

Lörrach. In hoher Taktzahl wird das Projekt „Lauffenmühle – next innovation“ voran getrieben. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um die Schadstoffsanierung und den Rückbau. Am gestrigen Dienstag startete die nächste Beratungsrunde noch konkreter mit der Auftragsvergabe sowie der Sanierung der ehemaligen Elektrowerkstatt. Teile der Politik vermissen aber ganz konkrete Pläne.

Mit der Schadstoffsanierung und dem ersten Rückbau von Gebäuden soll Mitte August begonnen werden, liefert Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic in der neuen Beschlussvorlage den Zeitplan. „Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist bis Dezember dieses Jahres vorgesehen.“

Und für dieses Jahr stehen im aktuellen Haushalt auch Mittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, die für diesen ersten Bauabschnitt verwendet werden sollen. Der Gemeinderat soll nach den Vorberatungen in den Ortschaftsräten, die am Dienstag anstanden, sowie im Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstag tiefer in die Materie eintauchen.

1,63 Millionen-Auftrag

Von der Verwaltung nahegelegt wird, den Auftrag für die Durchführung der Schadstoffsanierung und den Rückbau einiger Gebäude und Gebäudeteile an die Nürnberger Firma Proklima zu vergeben. Die Auftragssumme: rund 1,63 Millionen Euro. Dieser günstigste Bieter liegt damit laut Verwaltung 17 Prozent über den ermittelten Kosten. Dies sei den zurzeit nicht kalkulierbaren Preissteigerungen im Bausektor und dem mangelnden Wettbewerb geschuldet. Es wird laut Neuhöfer-Avdic versucht, die Mehrkosten im weiteren Projektverlauf aufzufangen.

Rufer: Im Blindflug

Christa Rufer (SPD) hatte am Donnerstagabend im Gemeinderat das zeitliche und planerische Vorgehen der Stadt bei dem Lauffenmühle-Areal kritisch kommentiert. So warte die Politik weiter auf die Grobplanung und die Kubatur-Planung. „Momentan sind wir im Blindflug unterwegs.“ Auch, dass die jüngste Beschlussvorlage gar nicht in den Ortschaftsräten und im Ausschuss vorberaten wurde, stieß ihr unangenehm auf.

Stadt: Hoher Zeitdruck

Sowohl die Bürgermeisterin als auch OB Jörg Lutz warben aber um Verständnis. „Es ist ein hoher Zeitdruck gegeben.“ Denn bis Ende des Jahres soll im Rahmen des ersten Bauabschnitts der Rückbau aller Schadstoffe in den zu erhaltenden Gebäuden und der Abriss bestimmter Gebäude und Gebäudeteile erfolgen, damit diese noch dem früheren Eigentümer zum Teil in Rechnung gestellt werden können.

OB: Eine gute Sichtweite

Die von Rufer geforderte visuelle Darstellung des künftigen klimaneutralen Gewerbeareals in Holzbauweise soll dann im kommenden Jahr erfolgen. Denn der entsprechende Stadtbau- und Rahmenplan werde bis Ende dieses Jahres stehen. „Wir arbeiten mit einer kleinen Gruppe Vollgas voran.“ Form und Funktion der Architektur soll Hand in Hand gehen. Lutz. „Wir sind nicht im Blindflug unterwegs, das wäre ganz schlecht.“

Vielmehr gebe es eine grobe Skizze, was erhalten und was abgerissen wird. „Wir haben eine gute Sichtweite.“ Der Erhalt der Elektrowerkstatt sei dabei auch nicht ein Zückerle, wie Rufer meinte, sondern von vorneherein vorgesehen gewesen. Die Schadstoffsanierung und der damit verbundene Erhalt der ortsbildprägenden Gebäude wie auch das Ziel, Baustoffe wiederzuverwenden sind laut Stadtspitze zentrale Bestandteile des Nachhaltigkeitskonzepts für das ehemalige Textilareal.

Aktuell anstehende Arbeit

Das aktuelle Maßnahmenpaket sieht vor, für den ortsbildprägenden Eingangsgebäudekomplex mit den Sheddächern im ersten Bauabschnitt eine Schadstoffsanierung durchzuführen. Wie berichtet, wurden bei der zugrunde liegenden Untersuchung vor allem asbesthaltige Schadstoffe, Teere und künstliche Mineralfasern als Dämmung gefunden, die ausgebaut und entsorgt werden sollen. Ziel ist, die zu erhaltenden Gebäude möglichst in einen Rohbauzustand zu bringen. Die ehemaligen Produktionshallen seien nach der Analyse des Gutachtes in Zukunft nicht nutzbar.

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