Lörrach Mit Goethe musikalisch durch Italien

Die Oberbadische
Prächtig harmonierten die Stimmen von Heidi Manser und Thomas Weinhappel in den Duetten. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Konzert: Begeistertes Publikum im Dreiländermuseum

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Mit Johann Wolfgang von Goethe durch Italien. Das war die Rahmenhandlung des Konzerts des Café Family am Sonntag im Hebelsaal des Dreiländermuseums. Rechts und links des Weges im Land, „wo die Zitronen blühen“ erklangen hinreißende Melodien, die entweder direkt mit Goethe oder Italien zu tun hatten.

Im September 1786 begann der Dichterfürst – unerwartet für seinen Umkreis – eine Reise nach Italien. Am Ende dauerte die Reise fast zwei Jahre. Immer wieder schickte Goethe Briefe an seine Freunde, so dass die neuen Eindrücke, die er auf dieser Reise erlebte, der Nachwelt erhalten geblieben sind. Die beiden Gesangskünstler Heidi Manser, Sopran, und Thomas Weinhappel, Bariton, zitierten zwischen den musikalischen Nummern immer wieder aus diesen Briefen. So konnten die zahlreichen Zuhörer die Gedanken Goethes verfolgen.

Eine Italienreise zum Ende des 18. Jahrhunderts lässt sich in keiner Weise mit einer heutigen Urlaubsreise vergleichen. So beschwerlich war das Reisen mit der Pferdekutsche, dass das Unterfangen zu einem regelrechten Abenteuer wurde.

Am Anfang der Konzertfolge standen sechs von Franz Schubert vertonte Goethe-Gedichte. So das eigentliche Konzertmotto „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen“. Recht verhalten und lyrisch sang Heidi Manser dieses Lied. Der Text zu dem Lied „Gretchen am Spinnrad“ (Meine Ruh ist hin) stammt aus dem „Faust“.

Thomas Weinhappel steuerte zu den Schubert-Liedern sehr schön und ausdrucksvoll gestaltet das „Heideröslein“ und, mit viel Dramatik, den „Musensohn“ bei.

Die Klavierbegleitung aller Schubert-Lieder gilt als ausgesprochen anspruchsvoll. Hier konnte Istvan Bonyhadi seine reiche Erfahrung und sein großen musikalisches und technisches Können in die Waagschale werfen. Leicht, luftig und auch dramatisch entledigte er sich dieser Aufgabe.

Weiter ging es mit Werken italienischer Komponisten. Von Charles Gounod sang Heidi Manser die Arie der Julia aus „Romeo und Julia“ sowie die Arie der Elena aus „Die sizilianische Vesper“ von Giuseppe Verdi. Sehr dramatisch gestaltete Weinhappel die Arie des Posa aus „Don Carlos“ von Verdi.

Aufblühend harmonierten die Stimmen der beiden Sänger in dem Duett Nedda-Silvio aus „Der Bajazzo“ von Ruggero Leoncavallo.

Viele Operetten beschreiben das Leben in Italien. Während mit freier Stimme Heidi Manser eine Arie aus „Die Seufzerbrücke“ von Jacques Offenbach darbot, schwelgte ihr Partner im „Lagunenwalzer“ von Johann Strauß. Stücke aus „Boccaccio“ (Franz von Suppé), „Paganini“ (Franz Lehar), „Gasparone“ (Carl Millöcker) und „La Rondine“ (Giaccomo Puccini) schlossen sich an.

Drei Neapoletanische Lieder beendeten das offizielle Programm. Mit „Time to Say Goodbye“ sagten die Künstler Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.

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