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Lörrach Mit gutem Beispiel vorangehen

Kristoff Meller

Hauptbahnhof: Grüne kritisieren Leerstand und Erscheinungsbild. Stadt strebt Aufwertung an.

Lörrach - Die Gaststätte ist geschlossen, das ehemalige ESV-Vereinsheim nur noch ein Lagerraum, der leer stehende Pavillon verkommt immer mehr: Der Lörracher Hauptbahnhof präsentiert sich aktuell nicht gerade als attraktives Eingangstor zur Stadt. Die Grünen fordern die Verwaltung darum auf, Gespräche mit der Bahn über die künftige Nutzung zu führen. Die Rathausspitze fährt indes mehrgleisig.

Kein Ort, der Sicherheitsgefühl vermittelt

„Insgesamt bietet der Bahnhof ein recht tristes Bild und ist sicher kein Ort, der ein Sicherheitsgefühl vermittelt. Durch den Bau des Wohn- und Geschäftshauses LÖ, die Verschönerung des Bahnhofplatzes und der IBA kommt dem Bahnhof aber künftig eine zentrale Bedeutung zu“, schreibt Grünen-Stadtrat Gerd Wernthaler. Darum sei es „unerlässlich, mit der Deutschen Bahn Gespräche über die Zukunft der leer stehenden Bahnhofswirtschaft, des ehemaligen Vereinsheims und des Pavillons zu führen. Es ist uns wichtig, dass die künftige Nutzung dieser Räumlichkeiten mit den städtebaulichen Zielen der Stadt und Projektvorstellungen der IBA vereinbar sind und korrespondieren.“

Die Grünen sind der Meinung: „Mit Kreativität und Zusammenarbeit zwischen Bahn und Stadt eröffnen sich sicher Wege, um die ungenutzten Bahnhofsräume wieder zum Leben zu erwecken. Sie können dadurch große Wirkungen für den Bahnhof erreichen, indem sie eine einladende Atmosphäre schaffen und die Bedingungen für die Bahnreisenden verbessern.“ Da sich der Bahnhof im Eigentum der Bahn befindet, kann die Stadt jedoch nur in Gesprächen auf diese einwirken – was in der Vergangenheit sehr mühsam war. Darum verfolgt die Verwaltung eine andere Strategie: „Die größte Motivation für private Partner ist es, wenn die öffentliche Hand mit gutem Beispiel voran geht, deshalb wollen wir – wo es geht – proaktiv in Vorleistung treten“, sagte Bürgermeister Monika Neuhöfer-Avdic im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Quantensprung“ für das Erscheinungsbild

Im Rahmen des Projekts „Hauptbahnhof Lörrach“ der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020 sowie des Neubaus des „LÖ“ soll bekanntlich das Bahnhofsumfeld aufgewertet, der Bahnhofsplatz aufgeräumt und aufgefrischt sowie moderat umgestaltet werden. Da zudem in diesem Jahr auch die Fertigstellung des Boulevards Belchenstraße geplant ist, sieht Neuhöfer-Avdic insgesamt einen „Quantensprung“ für das Erscheinungsbild des Areals rund um den Bahnhof und ist optimistisch, dass die Bahn nach kurzer Zeit ebenfalls tätig werden wird.

Parallel will die Bürgermeisterin aber auch „regelmäßig auf die Bahn zugehen“. Spätestens im Jahr 2020 rechnet sie mit weiteren „Anreizen“ für eine Aufwertung in Form von Fördermitteln für das Sanierungsgebiet „Nördliche Innenstadt“, das auch den Hauptbahnhof beinhaltet.

Zudem verfolgt Neuhöfer-Avdic eine „aktive Liegenschaftspolitik“, denn Grund und Boden wird in der eng bebauten Lerchenstadt immer kostbarer. Auch wenn der angestrebte Kauf des Güterbahnhofareals in weite Ferne gerückt ist und der Hauptbahnhof nicht zum Verkauf steht, bleibe die Stadt am Ball: „Es ist immer eine Option und lohnenswert, darüber nachzudenken und nachzufragen.“

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