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Lörrach Mit Hefe, Hopfen und Herz

Die Oberbadische
Bierbrauer aus Leidenschaft: Andreas Mülhaupt Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: Mülhaupt-Bräu feiert Wiedereröffnung nach Umbau

Von Peter Ade

Lörrach-Brombach. Die Lerchenstadt kennt seit Dezember wieder zwei Brauereien: neben dem alteingesessenen Unternehmen Lasser an der Wallbrunnstraße die kleine, aber feine Manufaktur „Mülhaupt“ an der Mulsowstraße in Brombach. Inhaber Andreas Mülhaupt gründete die Brauerei 1999. Damals lag der wöchentliche Ausstoß bei 50 Litern. Bis 2004 betrieb er das Brauen als Hobby, dann machte er sich selbstständig.

Vor über einem Jahr legte der heute 52-Jährige eine „Braupause“ ein, um den Betrieb zu erweitern und von Grund auf zu renovieren. Er kaufte zwei neue Lagertanks und produziert nunmehr 700 bis 800 Gerstensaft pro Woche. Vor dem Umbau waren es etwa 650 Liter. Zum ersten Advent gab es zum Wiederbeginn ein Winterbier, das auf dem Brombacher Weihnachtsmarkt viele Freunde fand.

Doch wie hat alles begonnen? Mülhaupt erinnert sich: „Als ich 1992 ein Buch uber das Bierbrauen in die Hände bekam, hat es mich nicht mehr losgelassen: Ich wollte unbedingt einmal selbst mein Bier herstellen.“

Alles begann mit 50 Litern Bier auf einem vierflammigen Gasherd

Gesagt, getan. Nach mehreren Versuchen mit selbstgebauten Geräten klappte es. Und das mit 50 Litern Bier auf einem vierflammigen Gasherd. „Eigentlich ganz einfach, wenn man weiß, wie es geht“, sagt der Brauer. In der Praxis sei das handwerkliche Brauen allerdings eine Kunst, denn es brauche einiges an Fachwissen und Fingerspitzengefuhl.

1999 gründete Mülhaupt die Brauerei und baute sich langsam, aber zielstrebig einen Kundenstamm auf. Das Hobby betrieb er bis 2004 neben seinem eigentlichen Beruf als Maurer. Dann machte er sich ganz als Bierbrauer selbstständig.

Der Meister legt großen Wert darauf, jede Flasche und jedes Fass sorgfältig zu behandeln. Produziert wird ausschließlich aus vier Rohstoffen: Wasser, Malz, Hopfendolden und naturbelassener Bierhefe. „Dabei ist mir die individuelle, an jeden einzelnen Sud angepasste menschliche Braukunst immens wichtig“, versichert er.

Handwerklich gebrautes Bier sei immer geschmacksintensiver, bekömmlicher und wertvoller. Es bleibe rein und naturbelassen. Mülhaupt unterstreicht: „Mein Bier wird frisch ab der Hausbrauerei und an ausgesuchte Gastronomie abgegeben.“

Bewusst meidet der Brauer eine intensive Filtration oder diverse Wärmebehandlungen zur Verlängerung der Haltbarkeit auf bis zu zwölf Monate. Dadurch gingen viele geschmacks- und gesundheitsfördernde Inhaltstoffe verloren. Vor allem der Geschmack und die Aromen des ursprünglichen Biers leiden seiner Meinung nach unter Konservierungsmethoden.

Ständig im Angebot hat Mülhaupt helles Lagerbier, dunkles Exportbier und Hefeweizenbier. Saisonal braut er vom 1. Advent bis Silvester Weihnachtsbier und von Ende April bis Ende Mai einen kräftig-würzigen Maibock.

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