Lörrach Mit Herzblut und Schwimmbad

Die Oberbadische

Tourismus: René und Johannes Gessler, die neuen Gesellschafter, erläutern ihr Konzept.

Das Hotel Stadt Lörrach hat wieder geöffnet – die neuen geschäftsführenden Gesellschafter René und Johannes Gessler möchten das Haus als feste Größe und erstklassige Adresse in Lörrach und der Region etablieren.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Nach der Trennung von der Hotelgesellschaft RIMC (Hamburg) als Betreiberin des Hauses, hat die Dr. K. H. Eberle Stiftung mit den Freiburger Hoteliers neue Partner gefunden – dass diese aus der Region stammen, kommt dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Thomas Schwind entgegen. Obgleich weiterhin große Hotelketten Interesse an dem Objekt bekundet hätten, sei die Wahl der Eberle Stiftung als Immobilieneigentümerin auf die „GC Hospitality“ der Familie Gessler gefallen.

Die Betreiberfamilie

Das Unternehmen hat bereits das Hotel Schloss Reinach in Freiburg zum Erfolg geführt und betreibt in Feldberg-Altglashütten die „Black Forest Lodge“ – Ferienwohnungen im gehobenen Segment. Schwind baut auf die Stabilität, Flexibilität und Kundennähe des Familienbetriebs und hofft, dass damit insbesondere die Fluktuation auf der Leitungsebene deutlich vermindert werden kann. Nathalie Schwind ergänzt: „Wir wollten jemanden, der Lust auf die Aufgabe hat, der Ideen und Herzblut einbringt.“ Das Gesicht des Hotels in der Stadt ist künftig Pascal Ruf: Er wechselt als Direktor von Schloss Reinach nach Lörrach.

„Wir möchten dieses schöne Haus wieder zum Leben erwecken“, sagte René Gessler. Die Gespräche mit der Eberle Stiftung seien ausgesprochen positiv verlaufen: „Wir haben uns schnell verstanden“. Die Stiftung habe ihrerseits „sehr gute Voraussetzungen für den Neustart geschaffen“.

Der Neustart

Für die kommenden Monate rechnen die Betreiber zunächst mit einer Hotel-Auslastung von 20 bis 35 Prozent. Nachdem das Geschäft in der Ferienhotellerie angezogen habe, gestalte sich die Nachfrage in der Stadthotellerie noch verhalten. Die Pandemie ist bislang nicht zu Ende, Firmen buchen noch zurückhaltend – doch der Blick der Gesslers richtet sich nach vorn: Sie zeigten sich zuversichtlich, dass das Geschäft im Frühjahr 2022 anzieht. Das Hotel verfügt mit seinen 19 Etagen über 223 Zimmer, 178 im Hauptgebäude und 45 als Studios im benachbarten Boarding Haus, die auch zur Langzeitvermietung geeignet sind. Hier seien die Preise deutlich auf rund 1000 Euro im Monat reduziert worden. Damit seien sie übergangsweise etwa auch für manche DHBW-Studenten geeignet, sagte Schwind. Für die Bewohner ist der Bau einer Küche und eines Gemeinschaftsraums vorgesehen.

Das Angebot

Tagungsräume, ein Bankettsaal, Fitness, Sauna, Bar und Restaurant gehören ebenfalls zu den Offerten des Hotels. Mit Christian Bischoff wurde ein Freund der Familie als Küchenchef gewonnen, so René Gessler. Bischoffs kulinarisches „Cross-Over-Konzept“ biete sowohl regionale Speisen als auch Klassiker der internationalen Küche. Weitere Schlüsselpositionen, etwa die des Restaurantleiters Sebastian Albrecht, werden ebenfalls aus dem Bestandsteam der „Gessler Collection“ – so der Name der Dachmarke – übernommen.

Der Ausbildungsbetrieb

Gleichwohl betonen René und sein Schwiegersohn Johannes Gessler, dass sie ausbilden – Lehrlinge ebenso wie DHBW-Studenten. Dabei wolle das Betreiberunternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden: mit Wertschätzung der Angestellten und flexiblen Arbeitszeiten in einem Beruf, der internationale Möglichkeiten biete. Perspektivisch sollen in Lörrach rund 60 Angestellte beschäftigt werden.

Die Schwimmbad-Pläne

Um die Auslastung des Hotels auch am Wochenende besser gewährleisten zu können, ist von der Stiftung und den Pächtern der Betrieb eines Schwimmbads auf dem Dach des Restaurants – im ersten Obergeschoss – geplant. Noch ist nichts in trockenen Tüchern, aber die Vorgespräche mit der Stadt stimmten zuversichtlich, hieß es. Diese und weitere Offerten sollen die Attraktivität des Hotels auch für Gäste aus Lörrach und dem Umland steigern.

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