Frage: In den Konzertsälen mit derartigem Programm dominiert meist ein älteres Publikum. Wie kann man junge Menschen für Lieder deutscher Frühromantiker begeistern?
Das ist eine schwierige Frage, die die Klassikbranche schon länger beschäftigt und auf die es glaube ich keine einfache Antwort gibt. Ich denke aber, dass, wenn sich viele junge Sänger für das Lied engagieren, das sicher ein Aspekt sein kann, wie man auch jüngere Leute für diese intime und spannende Form der Klassik gewinnen kann.
Frage: Sie sind 36 Jahre alt, gefragt und erfolgreich. Wo möchten Sie noch hin?
Vielen Dank für diese schmeichelnden Worte, bis im April bin ich aber noch 35. Nicht, dass es mich stört, ich habe bis jetzt gar keine Probleme mit dem Altern.
Ich möchte mein Repertoire stets erweitern und auch auf der Opernbühne die eine oder andere neue Rolle hinzufügen. Unser Business denkt ja oft gerne in Schubladen – und klar singe ich viel Mozart und viel Lied, aber ich sehe mich als ganzheitlich lyrischer Sänger und nicht als Spezialist. Deswegen möchte ich mein Repertoire vervielfältigen mit Strauss, Mahler oder auch mal dem einen oder anderen Italiener.
Frage: Wie und wann entdeckten Sie, dass das Singen nicht nur Hobby, sondern Beruf und Berufung ist?
Schon ziemlich früh, mit etwa 17 Jahren, kam der Wunsch auf, es konkret zu versuchen mit der Sängerlaufbahn. Dass dann alles so reibungslos bis 2013 verlief, wo ich ans Opernhaus Zürich engagiert wurde, war für mich natürlich wunderbar und ein Traum, der nun seit einem Jahrzehnt Wirklichkeit ist.
Frage: Was hat die Corona-Zeit für Sie als Künstler bedeutet?
Corona war für sehr viele Künstler sehr schwierig, weil für viele einfach die berufliche Existenz auf der Kippe war. Ich bin durch meine privilegierte Lage finanziell gut durch die Zeit gekommen, aber hatte stark mit Motivationsproblemen zu kämpfen, weil man oft auch nicht wusste, ob dann doch wieder etwas abgesagt wird oder nicht. Ich habe aber während dieser Zeit sehr viel persönlich über mich gelernt, das mir nun für die Zukunft sehr hilft.
Frage: Was ist Ihre Lieblings-Passage der Winterreise?
Es ist sehr schwierig, eine konkrete zu wählen; die „Nebensonnen“ mit den drei Sonnen am Himmel finde ich sehr poetisch, das hat auch schon fast etwas Mystisches.
Mauro Peter und Quartett: Sonntag, 12. Februar, 20 Uhr, Burghof; 19.15 Uhr Einführung. Karten gibt es im Kartenhaus, online unter www.burghof.com sowie in den Geschäftsstellen unserer Zeitung.