Lörrach Mit Hingabe an lustvolle Improvisationen

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Der virtuos improvisierende Geiger Adam Taubitz mit dem Bassisten Dominik Schürmann Foto: Regine Ounas-Kräusel

Konzert: DiNi Jazzothek im Nellie Nashorn mit dem Geiger Adam Taubitz in intimer Clubatmosphäre

Lörrach (ouk) In der Reihe DiNi Jazzothek genossen die Zuschauer ein absolut hörenswertes Konzert mit außergewöhnlichem Gast, dem Geiger Adam Taubitz aus Basel. Es war ein Genuss, seinen freien, lustvollen und mit souveränem Können vorgetragenen Improvisationen zuzuhören. Das Konzert war ausverkauft.

Auf der Bühne des Nellie Nashorn trafen sich vier Musiker zum Werkstattkonzert, die sich auf Anhieb verstanden. Ulli Niedermüller, Schlagzeuger und Mitinitiator der Jazzothek-Reihe, legte für den Jazzstandard „St. Thomas“ einen treibenden, wirbelnden Rhythmus vor. Entspannt gesellte sich Bassist Dominik Schürmann hinzu, Laurent Nicoud setzte mit ersten Improvisationen am Klavier kleine Glanzpunkte. Dann betrat Adam Taubitz die Bühne, schnippte den Takt für den nächsten Song an. Warm und kraftvoll entfaltete er seine erste Improvisation.

Die vier Musiker unterhielten mit Jazzstandards aus Bebop und Swing, mit Balladen und Bossa Nova-Klängen von Carlos Antonio Jobim, Adam Taubitz‘ Lieblingskomponisten, wie er bekannte. Sie spielten die Swingnummer „Wine and Roses“, bei der Lebensfreude und Melancholie so nah beieinander liegen und Charlie Parkers lebhaft-treibendes „Contribution“. Langsam und ruhig, die Töne fast ein wenig rau, spielte Adam Taubitz die sehnsuchtsvoll-melancholische Ballade „Chega de Saudade“ von Jobim. Bass, und Schlagzeug begleiteten in gepflegtem, pulsierendem Bossa Nova. Laurent Nicoud, Newcomer des Jazz in der Schweiz und den USA, setzte rhythmisch-melodische Glanzpunkte. Immer wieder spielten sich die Musiker beim Improvisieren die Bälle zu.

Die Combo auf der Bühne begeisterte ihr Publikum in der fast intimen Clubatmosphäre mit ihrer lebendigen Musik. Immer wieder spendeten die Zuhörer für ein gelungenes Solo Zwischenapplaus. Doch ganz besonders berührte Adam Taubitz mit dem Spiel seiner Geige. Kraftvoll und warm, dann wieder in feinen Höhen oder fast rau entfaltete er seine Soli. Er gab sich ganz der Musik und der Lust an der Improvisation hin und berührte mit dieser Souveränität des wahrhaft virtuosen Musikers seine Zuhörer. Adam Taubert hat im Klassikbetrieb – er war erster Konzertmeister beim Sinfonieorchester Basel und Mitglied der Berliner Philharmonie – Karriere gemacht und ist ein international gefragter Jazzmusiker.

Ulli Niedermüller freute sich, dass es immer wieder gelingt, interessante Musiker aus der deutschen und Schweizer Jazz-Szene für die Werkstattkonzerte der DiNi-Jazzreihe ins Nellie Nashorn zu holen. Bis zum Sommer seien monatlich weitere Konzerte geplant.

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