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Lörrach Mit Kompetenz und Einsatz das HTG geprägt

Die Oberbadische
Nach gemeinsam über 200 Jahren Unterricht gehen sie in den Ruhestand (v. l.): Werner Weidler, Uta Hopperdietzel, Burkhard Gellrich, Barbara Vallentin, Bernhard Vallentin und Dieter Söthe Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Sechs Lehrkräfte mit gemeinsam über 200 Jahren Unterrichtserfahrung verlassen das Lörracher Hans-Thoma-Gymnasium

Lörrach (hb) Mit den Sommerferien 2015 gibt es am Hans-Thoma-Gymnasium (HTG) einen großen personellen Wechsel. Mit Schulleiter Hubert Bernnat (wir berichteten) gingen weitere sechs Lehrkräfte in den Ruhestand. Damit gehen über 200 Jahre Unterrichtserfahrung, davon alleine 135 Jahre am HTG.

u Werner Weidler: Am längsten von den neuen Ruheständlern wirkte Werner Weidler am HTG. Insgesamt 32 Jahre unterrichte er Englisch, Geschichte und Gemeinschaftskunde. Schon bald hatte er in dem erst wenige Jahre zuvor eingeführten System der reformierten Oberstufe Englisch-Leistungskurse übernommen. Als sprachlich gewandte Lehrkraft hat er sich nicht nur hier einen Namen gemacht. Doch auch in Geschichte und Gemeinschafskunde hat er durch sein großes Wissen und seine Allgemeinbildung Spuren hinterlassen. Übernommen hat er für viele Jahre auch die große Fachschaft Englisch, bevor er sie in jüngere Hände übergeben hat. Seine Fachschaftsarbeit war gekennzeichnet durch Integrität und Sorgfalt. Durch seine ausgleichende Art hat er sich hier große Wertschätzung verdient. Gleichzeitig hat er Aufgaben in der Medienbetreuung übernommen. Waren es anfangs noch das Sprachlabor und die Overheadprojektoren, so gehörte er zu denjenigen, die sich offen den neuen Medien gegenüber zeigten und deren Nutzung beförderten. Nicht komplett wäre seine Würdigung ohne eine Erwähnung seiner engagierten Arbeit als Klassenlehrer in der Mittelstufe und Tutor in der Kursstufe. Mit den Segeltörns vor Holland war er, wenn man so will, auch einer der Pioniere der Erlebnispädagogik.

u Burkhard Gellrich: Aus Schopfheim kam Burkhard Gellrich im Jahr 1991 ans HTG. 22 Jahre wirkte der Geschichts-, Gemeinschaftskunde und Deutschlehrer an der Schule. Davon hat er die letzten 13 Jahre die Fachschaft Geschichte geleitet. Für ihn war das HTG lediglich aus der Lehrerperspektive eine neue Schule, hatte er hier doch seine Gymnasialzeit verbracht und erfolgreich mit dem Abitur abgeschlossen. Burkhard Gellrich kann als klassischer Vertreter eines Menschen mit einem außergewöhnlichen, breit gefächerten Bildungshintergrund bezeichnet werden. Profitiert haben seine Schüler von seinem fundierten Unterricht. Profitiert haben sie auch von seiner Bereitschaft immer wieder Klassen- und Studienfahrten durchzuführen. Seine Berlinfahrten mit neunten oder zehnten Klassen waren legendär. Für manche Fahrt konnte er auch seine Vorliebe für Spanien einbringen. Verdienste hat er sich auch in der Fachbetreuung Geschichte erworben. Mit großem Einsatz hat er den Interessen seines Faches Gehör verschafft, dabei aber immer den Austausch mit seinen „Geschichtlern“ gesucht.

u Barbara Vallentin: Barbara Vallentin wechselte 1993 aus Bad Säckingen ans HTG. Sie hatte Sport und Textiles Werken an der damals noch existierenden Pädagogischen Hochschule in Lörrach studiert. Aus einer alten Stettener Familie stammend war für sie das HTG eine Rückkehr in die Heimat. Von ihrem außerordentlichen Engagement konnte die Schule in hohem Maße profitieren. Mit den Sport- und Schwimmfesten sind die beiden augenfälligsten Veranstaltungen genannt, denen Barbara Vallentin ihren organisatorischen und inhaltlichen Stempel aufdrückte. Ohne sie hätte beides nicht diese lange Zeit überdauert. Mit ihrem Sinn für praktische Hilfe engagierte sie sich in beiden Fachschaften. Ihr Herz gehörte aber auch dem Unterricht mit den Schülern der Unter- und Mittelstufe. Mit ihrer direkten, aber sehr warmherzigen Art gewann sie das Vertrauen vor allem von vielen Schülerinnen. Viele Projekte sind ihr zu verdanken. Man denke nur an Tanzprojekte oder an den Flash-Mob, den sie mit Hunderten Schülern und Lehrkräften für das Jubiläum 2011 initiiert hatte.

u Bernhard Vallentin: Ab 1996, verstärkte auch Bernhard Vallentin die Lehrermannschaft des HTG. Zuvor war er viele Jahre am Scheffel-Gymnasium in Bad Säckingen eingesetzt. Studiert hatte er Latein und Englisch. Und seit das Fach in Baden-Württemberg in den achtziger Jahren neu eingeführt worden war, zählt er auch Ethik zu seinen Fächern. Auch ihn zeichnet ein außerordentliches Engagement aus. Sein Herz gehörte eindeutig dem Fach Latein und der Philosophie, was er herausragend in seinen Ethik-Unterricht einbringen konnte. Für „sein“ Latein, wofür er jahrelang auch die Fachschaft betreute, setzte er sich immer wieder mit kämpferischem Einsatz ein, sei es gegenüber der Schulleitung, der vorgesetzten Behörde, den Schülern und Eltern. In seiner Geisteshaltung zeigte sich Bernhard Vallentin als Humanist im wahrsten Sinne des Wortes. Er war einer, der das humanistische Bildungsideal inhaltlich und ethisch auf hervorragende Weise vorlebte. Er war einer, der positiv aus der Zeit gefallen schien, der sich allen modischen Trends verweigerte und gerade daher in diese Zeit passt und notwendig ist. Viele Klassenfahrten, Exkursionen und Projekte hat er organisiert.

u Uta Hopperdietzel: Als Uta Hopperdietzel 1997 ans HTG kam, hatte sie schon etliche Berufsjahre am Gymnasium in Grenzach-Wyhlen und vor allem neun Jahre an der Deutschen Schule in Brüssel hinter sich. Sie studierte nach dem Abitur dort in Freiburg Germanistik und Geographie. Ihre Unterrichtsfächer erweiterte sie durch Fortbildungen und Zusatzstudium um Ethik und Wirtschaft. Sehr schnell erarbeitete sich Uta Hopperdietzel besonders in der Kursstufe einen Ruf als schülerorientierte Lehrkraft. Führte das Fach Geographie bis dahin am HTG in der Kursstufe nur ein Schattendasein, so blühte es plötzlich auf und wurde zu einem oft gewählten Leistungsfach. Ebenso konnte sich durch sie auch das neue Fach Wirtschaft schnell etablieren. Es gibt kaum eine Lehrkraft, die so viele Kurse in der Oberstufe unterrichtete und so viele mündliche Prüfungen abgenommen und schriftliche Abitur-Arbeiten korrigiert hat. Die Rückmeldungen vieler Schülergenerationen darauf waren und sind begeisternd. Fast als Pionierin hat sie sich auch um die Bereiche Studien- und Berufsorientierung gekümmert und Seminare dazu geleitet. Auch als Ausbildungslehrerin für die Studierenden im Praxissemester hat sie sich engagiert. Nicht vergessen soll auch werden, dass sie viele Jahre die Fachschaft Geographie betreut hat. Als sie 2009 Abteilungsleiterin wurde und damit in die Schulleitungsrunde aufrückte, war dies ein Gewinn.

u Dieter Söthe: Zehn Jahre wirkte Dieter Söthe am HTG. Er unterrichtete Mathematik, Chemie und Naturwissenschaft und Technik. Zuvor war er in Nordrhein-Westfalen und an der Deutschen Schule in Paris eingesetzt. Neu eingearbeitet hat es sich hier in das Kernfach NWT. In dieser Zeit hat er sich als zuverlässige und solide Lehrkraft erwiesen, die mit klaren Vorstellungen ihren Beruf ausüben. Die Betreuung mathematischer Wettbewerbe, die zeitweilige Übernahme der Aufgabe des Schulfotografen und die Klassenfahrten, die er unternahm, belegen sein Engagement und vielfältige Interessen.

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