Lörrach Mit Tanz Brücken bauen

Die Oberbadische

Burghof: Projekt „anobis“ bietet innovatives Tanztheater mit kraftvollen Rhythmen

Bei der Generalprobe von „anobis“ wirbelten die Tänzer der Body Language Company zu den kraftvollen Rhythmen der Liveband leichtfüßig über die Bühne, um gegen Abschottung, Gleichgültigkeit und Egomanie Haltung zu zeigen. Die Premiere läuft heute, 20 Uhr, im Burghof.

Von Denis Bozbag

Lörrach. Die gestrige Vorstellung ist gut besucht. Hauptsächlich Schüler, die zur kostenlosen Generalprobe eingeladen wurden, drängeln sich in den Zuschauerreihen vor der dunkel verkleideten Bühne. Eine Lehrerin ist hier, um ihren ehemaligen Schüler beim Tanz zu erleben. Die Stimmung ist ausgelassen und erwartungsfroh. Viele der jungen Tänzer stammen aus der Region und haben beim SAK Lörrach bereits vor Jahren mit dem Tanz begonnen. Das Ensemble aus dem Dreiländereck wurde von Mentor Shalijani –  selbst Tänzer und Choreograf  aus Lörrach – zusammengestellt. „Es gab kein Casting. Wir haben die einzelnen Tanztalente aus der Region, die für die Aufführung in Frage kamen, auf unser Projekt angesprochen“, erklärt Shalijani nach der Probe im Gespräch mit unserer Zeitung. Die in weiß gekleideten Tänzer sitzen anfangs noch auf zwei gegenüber aufgestellten Stuhlreihen, doch sobald das Schlagzeug der Liveband den harten Rhythmus vorgibt, ist es mit der Ruhe vorbei und die Bühne gerät in Schwingung.

Und auch der Betrachter wird sofort ins Tanzgeschehen mitgerissen. Lose miteinander verbundene Episoden erzählen von Untergang, Rettung sowie Freundschaft und Mitgefühl. Die stilistisch breit aufgestellte Truppe schöpft aus dem Vollen urbaner und zeitgenössischer Tanzformen. Solo-Darbietungen mit Breakdance-Elementen wechseln mit Gruppen-Performances im „Battle“-Stil ab. Jeder Tänzer verfügt über ein Repertoire an individuellen Tanzbewegungen, die sich teils an Ballett, Akrobatik und teilweise an orientalischen Bauchtanz anlehnen. Kombiniert werden die Tanzeinlagen mit einer temporeichen Liveband, bestehend aus Norman Lonhard (Schlagzeug), Daniel Fritzsche (Cello) und Vincent Rateau (Electronics). Die Musik, die zwischen Deep House, Dub und Drum´n´Bass einzuordnen ist, untermalt perfekt die emotionale Körpersprache der Darsteller. Das Publikum ist deutlich angetan vom hohen Einsatz der Tänzer, die Szenen voller Sehnsucht, Ablehnung und Versöhnung tänzerisch interpretieren und mit Empathie ausfüllen. Der tosende Beifall nach dem finalen Tanz ist das Ergebnis einer einstündigen Kraftanstrengung voller Authentizität, die frech, frisch und frei den Betrachter in Bewegung versetzt, so dass er am Ende selbst außer Atem gerät.

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