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Lörrach Pro Lörrach bündelt Kräfte

Bernhard Konrad
Generell soll der Austausch zwischen den Mitgliedern wieder intensiviert werden. Gerade die konstruktive, kontroverse Debatte führe zu Ergebnissen. Foto: Symbolfoto: Archiv/Kristoff Meller

Einzelhandel muss Digitalisierung vorantreiben und gleichzeitig persönliche Beratung bieten

Lörrach - Die Mitglieder von Pro Lörrach wollen künftig noch stärker an einem Strang ziehen – bestenfalls gemeinsam mit Verwaltung, Gemeinderat und Stadtgesellschaft – und sich weiter aus den pandemiebedingten Schwierigkeiten herausarbeiten.

Die durch Corona verursachten Konsequenzen setzen dem Handel noch immer zu. Gleichwohl wollte der Pro Lörrach-Vorsitzende Hans-Werner Breuer bei der Jahreshauptversammlung im Sparkassenforum nicht über die missliche Lage lamentieren, sondern zukunftsorientiert diskutieren.

Digitalisierung

Die Rahmenbedingungen der vergangenen Monate hätten den Digitalisierungsschub in der Branche beschleunigt, diese Entwicklung gelte es nun fortzuführen. Die Einführung der Hoi-App unter Federführung von Andreas Berlin (und mit Hilfe von Sparkasse und Volksbank) war erfolgreich. Mittlerweile haben rund 3600 Nutzer die App heruntergeladen. Sehr gut angenommen werden die digitalen Gutscheine. Und auch die Kampagne „Lörrach legt los“ sei gut gestartet und unterstütze die Aufbruchsstimmung, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Beteiligungsbereitschaft

Unterdessen bleibt es bei Herausforderungen, die Pro Lörrach seit Jahren begleiten und für die es angesichts des Facettenreichtums im hiesigen Handel keine Patentlösung gibt: Nicht alle können oder wollen den Weg der digitalen Professionalisierung mitgehen. Sei es, weil sie ihr Geschäft in einigen Jahren aufgeben werden; sei es, weil ihnen das Personal oder in manchen Fällen schlicht die Bereitschaft dafür fehlt, diese Stellschraube konsequent zu drehen.

Dabei wäre – auch dies wird seit Jahren betont – eine stärkere Geschlossenheit im Lörracher Handel wünschenswert, etwa bei den Öffnungszeiten: ein weiteres Feld, auf dem nicht alle Ladeninhaber die gleichen Möglichkeiten haben.

Und, das betonte der scheidende Kassenführer Christian Eschbach ausdrücklich – es bleibt dabei: Ohne die qualifizierte persönliche Beratung, den persönlichen Kontakt, geht es auch künftig im Einzelhandel nicht. Die wirtschaftlich erfolgreiche Verzahnung beider Spielfelder bleibt demnach eine Schlüsselherausforderung für die Händler.

Innenstadt als Wohlfühlort

Klar sei, so der Tenor der sehr gut besuchten Versammlung, dass das Profil der Innenstadt als „Wohlfühlort“ weiter geschärft werden soll: Handel, Gastronomie und die Wertigkeit des öffentlichen Raums bilden ein Gerüst, das diesem „Erfolgsmodell“ (Lutz) weiterhin Stabilität verleihen könne.

Ebenso deutlich wurde aber, dass das Profil durchaus nachgeschärft werden kann. Der stellvertretende Vorsitzende Elmar Bruno verteilte Kärtchen, auf denen die Anwesenden unter anderem Anregungen für Verbesserungen formulieren konnten. Hierbei wurde etwa mehrfach der Wunsch genannt, die Innenstadt für Familien und Kinder attraktiver zu gestalten.

Austausch intensivieren

Generell soll der Austausch zwischen den Mitgliedern nun wieder intensiviert werden. Gerade die konstruktive, kontroverse Debatte führe zu Ergebnissen, die Pro Lörrach weiterbringen, sagte Eschbach.

Schweizer Kunden

Innovation und Einigkeit werden auch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Anstrengungen Schweizer Verbände notwendig sein, die Eidgenossen mit der Kampagne „Shopp Schwiiz“ so weit wie möglich als Käufer im eigenen Land zu binden. Laut einer Analyse der Credit Suisse fehlten – mit lokalen Unterschieden – 28 Prozent der Schweizer Umsatzes am Oberrhein, sagte Breuer.

Lörrach müsse das Niveau in jeder Hinsicht hochhalten: „Dann“, so Breuer, „kommt auch alles andere“ – will sagen: auch die Schweizer Kundschaft, die für den hiesigen Handel von Bedeutung war und ist.

Die Gestaltung des LÖ-Quartiers und die Pläne für die Palmstraße seien im Prozess der innerstädtischen Weiterentwicklung wichtige Impulse.

Positive Impulse

Dass in diesem Jahr ein Herbstfest und ein Weihnachtsmarkt stattfinden sollen, seien weitere Schritte zur Erholung des Handels, sagte Breuer.

Über die Wahlen und weitere Facetten der Jahreshauptversammlung berichten wir noch gesondert.

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