^ Lörrach: Möglichst viel Bausubstanz erhalten - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Möglichst viel Bausubstanz erhalten

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Blick ins Lauffenmühle-Areal Foto: Kristoff Meller

Lauffenmühle: Ortschaftsrat erörtert Perspektiven der Gebäude / Gebiet soll für Unternehmen bezahlbar bleiben

Lörrach - Die Umgestaltung des Lauffenmühle-Areals zum klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise rückt näher: Ein Fachbüro hat inzwischen im Auftrag der Stadt die alten Firmengebäude auf Schadstoffe hin untersucht.

Ein Architekturbüro hat bewertet, welche Gebäude abgerissen oder erhalten werden sollten und bei welchen die Stadt das nochmals prüfen sollte.

Christa Rufer (SPD) mahnte während der Sitzung des Ortschaftsrats am Dienstag, auch die alten Produktionshallen zu erhalten. Ratskollegen fanden es wichtig, dass die Kosten für die Stadt und ansiedlungswillige Unternehmen im Rahmen bleiben.

Jörg Müller (Freie Wähler) leitete die Sitzung, weil Ortsvorsteher Horst Simon verhindert war. Alexander Nöltner, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, erläuterte, wie das Architekturbüro Muck Petzet aus München alle Bauten nach den Kriterien „Gebäudesubstanz“, „Schadstoffbelastung“, „Brandschutz“ und „Städtebau“ bewertet hat.

Denkmalgeschützte Bauten gibt es nicht, mit Ausnahme zweier Brunnenhäuschen. Auf Grundlage dieser Kriterien erarbeitete das Büro Empfehlungen, welche Gebäude stehen bleiben sollen: darunter das markante Eingangsgebäude mit Natursteinfassade, das Kesselhaus mit Turm und die Sheddach-Fassaden der alten Produktionshallen.

Die Hallen selbst sollen trotz ihrer Sheddach-Architektur abgerissen werden, weil sie stark verunreinigt sind, nur mit großem Aufwand zu sanieren wären und nicht aufgestockt werden können. Stahlträger sollen recycelt werden.

Bei anderen Gebäuden wird eine weitere Prüfung empfohlen. „Wir wollen so viel wie möglich erhalten“, betonte Nöltner. Dies begrüßten die Ortschaftsräte

Christa Rufer (SPD) empfahl, zusätzlich auch die Produktionshallen mit den charakteristischen Sheddächern zu erhalten. Diese böten zum Beispiel Handwerkern ideales Licht zum Arbeiten. Ulrike Krämer und Alfred Kirchner (beide CDU) legten Wert darauf, dass das Gewerbegebiet für die Stadt sowie für ansiedlungswillige Unternehmen bezahlbar bleibt.

Jörg Müller (Freie Wähler) wollte wissen, wie viel Geld die Stadt selbst zahlen muss. Laut Schadstoffgutachten des Ingenieurbüros HPC würde der Abriss aller Gebäude – was ja nicht geplant ist – 4,8 Millionen Euro kosten. Für die Beseitigung der Schadstoffe errechnete das Büro zwei Millionen Euro.

Müller fragte, ob mit dem Verkäufer vereinbart worden sei, dass die Stadt den Kaufpreis herabsetzen darf, wenn sie so viel Geld für die Beseitigung von Schadstoffen ausgeben muss. Die Ortschaftsräte fragten, warum einzelne Nebengebäude gar nicht auf Schadstoffe untersucht wurden. Da sie vermietet seien, sei man nicht hineingekommen, sagte Nöltner.

Auch im Ortschaftsrat Brombach wurde die Vorlage zur Kenntnis genommen.

Die Altlasten- und Schadstoffuntersuchung wurde mit Fördermitteln des Landes finanziert. Der Abbruch und die Sanierung von Gebäuden oder -teilen werden mit Mitteln aus der Städtebauförderung im Rahmen des Landessanierungsprogramms finanziell unterstützt. Für 2022 beläuft sich die Kostenschätzung für diese Arbeiten auf rund drei Millionen Euro, teilt die Stadt mit.

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