Lörrach „Mord ist manchmal menschlich“

Die Oberbadische
Versprechen sieben Mal Hochspannung: Verleger Waldemar Lutz (links) und Autor Wolfgang Wissler Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Literatur: „Er sagt: Töte ihn!“ des Lörracher Autors Wolfgang Wissler / Buchvorstellung am Sonntag

Von Gabriele Hauger

Lörrach. „Noch nie habe ich so ein spannendes Manuskript in Händen gehabt“, schwärmt der Lörracher Verleger Waldemar Lutz. Er schlug daher sofort zu. Nun ist das Erstlingswerk des aus Lörrach stammenden Schriftstellers und Redakteurs Wolfgang Wissler auf dem Markt: In wertiger gebundener Ausgabe wird der aus sieben Geschichten bestehende 320 Seiten starke Thriller mit dem Titel „Er sagt: Töte ihn!“ in der Lörracher Buchhandlung Osiander am verkaufsoffenen Sonntag ab 16 Uhr vom Autor selbst vorgestellt.

Lust am Schreiben bestand schon lange

Wissler, Jahrgang 1960, volontierte bei unserer Zeitung und arbeitet inzwischen als Politikredakteur beim Südkurier in Konstanz. Die Lust am Schreiben außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit bestand schon lange, erzählt er. Ein dreimonatiges Sabbatical brachte den Durchbruch: Konsequent schrieb er Geschichte für Geschichte herunter. „Bei allen steht stets die Spannung im Zentrum, Zudem wird die psychische Note herausgearbeitet – und zwar bei Opfer und Täter“, sagt Lutz. Die Charakterbeschreibungen seien sehr subtil, jenseits schablonenhafter schwarz-weiß-Zeichnung und zuweilen von leichter Ironie durchzogen. „Dabei ist das kein blutrünstiges Buch, aber spannend und aufwühlend: Das sollte auf dem Markt durchschlagen“, ist der Verleger überzeugt und ging daher das Wagnis ein, einen bisher weitgehend unbekannten Autor zu präsentieren.

An den von meist südbadischer Atmosphäre durchzogenen, nicht immer identifizierbaren Schauplätzen spielen sich sieben völlig unterschiedliche Stories ab. „Die sind alle rein fiktional“, versichert der Autor. „Und ich wollte echt keine davon erleben müssen“, ergänzt er. In seinen Geschichten mit Titeln wie „Nichts ist passiert“, „Diese eine Liebe“ oder „Unabänderlich“ bringt er Menschen in heikle Situationen und schaut darauf, wie sie nun reagieren. Nicht immer passiert ein Mord, oft aber bringen starke Gefühle die Handelnden in Bedrängnis. Daher auch der Untertitel des Buches: „Das schwarze Buch der Nöte“. Anständig und unschuldig bleibt in Wisslers Geschichten keiner. Vielmehr ringen Täter und Opfer mit sich und ihrer Situation – und der Leser fiebert mit. Und stellt sich die Frage, ob ein rachsüchtiger Mann seinerseits den Rächern entgehen kann; ob man seiner Vergangenheit entrinnen kann; ob eine bei einer Bergtour verschwundene Frau tot ist; oder geht der Frage nach, wie sich die Illusion der großen Liebe erfüllen lässt. „Mord ist eben manchmal menschlich“, bilanziert der Autor süffisant.   Im Buchhandel: Wolfgang Wissler, „Er sagt: Töte ihn!“, Verlag Waldemar Lutz, 320 Seiten, ISBN 978-3-947801-94-7, 22 Euro; Buchvorstellung: Sonntag, 14. Oktober, 16 Uhr, Buchhandlung Osiander

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