Das Zusammentreffen
2023: Die vorgeschriebene Anonymität zwischen Spender und Empfängerin war inzwischen aufgehoben, und so schlug die DKMS dem Lörracher einen Besuch bei seiner genetischen Schwester vor. Anfang Oktober flog Rathberger – gesponsert von einer Fluggesellschaft – nach Concepción, wo ihn Javiera und ihre Eltern in die Arme schließen konnten. Es sei ihr größter Wunsch gewesen, ihren Spender kennenzulernen, hatte sie erklärt.
Das Medieninteresse am Zusammentreffen war riesig. Gegenüber dem chilenischen Nachrichtenportal Meganoticias äußerte Javiera: „Man kann sich nicht vorstellen, dass vielleicht Tausende von Kilometern entfernt, am anderen Ende der Welt, der eigene genetische Bruder sein könnte (...) Ich lebe wieder – seit meinem dritten Lebensjahr hatte mich die Leukämie am Leben gehindert.“ Und Rathberger sagte vor laufender Kamera: „Für mich ist das ein einmaliges Erlebnis, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde.“ Die Trefferquote in seiner alten Klasse war übrigens phänomenal hoch: Zwei andere registrierte TG-Mitschüler konnten laut Rathberger ebenfalls Stammzellen spenden.
Rathbergers Appell
Mit unserer Berichterstattung verbindet der junge Mann nun eine konkrete Hoffnung: „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr potenzielle Spender bei der DKMS registrieren lassen.“