^ Lörrach: Müllaufkommen stark gestiegen - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Müllaufkommen stark gestiegen

SB-Import-Eidos
 Foto: Kristoff Meller

Lindenplatz auf dem Tüllinger (Foto) einer der „Hotspots“ / Stadt appelliert an Bevölkerung

Die Corona-Pandemie hat nachdrücklich vor Augen geführt, welche wichtigen Funktionen der öffentliche Raum im städtischen Gefüge erfüllt. Ob Spielplatz, Parks oder Fußgängerzone – er ist für die Stadtgesellschaft ein Begegnungs- und Aufenthaltsort. Die Attraktivität und Sicherheit in den öffentlichen Bereichen sicherzustellen und zu verbessern, ist eine wichtige und herausfordernde Aufgabe, der sich bei der Stadt verschiedenste Fachbereiche täglich stellen.

Lörrach (mek). Mit dem im vergangenen Winter/Frühjahr verhängtem Lockdown gewann der öffentliche Raum im Stadtgebiet deutlich an Bedeutung. Die Waldspazierwege, Parkanlagen und Spielplätze waren sichtlich frequentiert. Öffentliche Frei- und Grünflächen wurden von den Menschen vielfach und vielseitig genutzt. Ob Grütt oder Rosenfelspark, der Stadtwald am Maienbühl oder das Wieseufer: Im Frühling nutzten die Bürger die städtischen Freiräume weitaus intensiver aufgrund der bestehenden Regulierungen zur Eindämmung der Pandemie. Der öffentliche Raum wurde in dieser Zeit vermehrt als wohnortnaher Erholungsbereich verstanden.

Damit die Plätze, Wege und Freizeitanlagen für alle ein attraktiver und sicherer Ort bleiben, appelliert die Stadt an die Bürger, respektvoll mit dem Gemeingut umzugehen. Dies gilt auch für die Verschmutzung in der Stadt. Der Werkhof verzeichnet laut der Stadtverwaltung für das Jahr 2021 erneut ein erhöhtes Müllaufkommen. Als „Hotspots“ werden von der Kommune der Lindenplatz auf dem Tüllinger Berg, der Grüttpark und weitere Waldparkplätze benannt: „Besonders augenfällig waren während des Lockdowns im Winter/Frühjahr 2021 illegale Sperrmüllentsorgungen, zum Beispiel im Stadtwald“, schreibt die Stadt.

Täglich werden bis zu 350 Müllbehältnisse im Stadtgebiet geleert

Indes werden im Stadtgebiet täglich bis zu 350 Müllbehältnisse geleert – auf das Jahr gerechnet sind dies insgesamt 84 000 Müllleerungen. Das Müllaufkommen ist seit 2012 sukzessive gestiegen. In 2012 wurden noch 248 Tonnen Müll entsorgt, bis 2015 stieg der Wert auf 384 Tonnen und im Jahr 2020 waren es bereits 400 Tonnen Müll, so die Angaben der Stadtverwaltung.

Auch die im vergangenen Jahr statistisch gestiegene Zahl an Hundehaltern mache sich bei der Müllentsorgung deutlich bemerkbar. Im Stadtgebiet stehen 120 Abfallbehälter mit einem Mülltütenspender für die Entsorgung von Hundekot zur Verfügung, die drei Mal wöchentlich geleert werden.

Im Rathaus und in den Ortsverwaltungen haben Hundebesitzer ebenfalls die Möglichkeit, kostenlos entsprechende Mülltüten zu erhalten. Dennoch werden immer häufiger Hundekotbeutel in Graben- und Wasserläufe, am Wegesrand im Wald oder im Straßenraum entsorgt, statt diese im nächstgelegenen Abfalleimer zu entsorgen, beklagt die Kommune. Sie bittet um Sorgfaltspflicht bei den Hundehaltern für die Entsorgung der „tierischen Hinterlassenschaften“.

Grundsätzlich handelt es sich dabei aber nicht um ein reines Lörracher Problem, auch andere Kommunen kämpfen seit Jahren mit zunehmender Vermüllung im öffentlichen Raum, wie Oberbürgermeister Jörg Lutz schon in der Vergangenheit im Gespräch mit unserer Zeitung betonte.

Häufigere Reinigungsintervalle, wie sie manche Bürger fordern, würden für die Kommune deutliche Mehrkosten bedeuten und wären wenig zielführend, wie Jens Langela, Gesamtleiter der Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe, betonte. Er forderte stattdessen: „Es braucht ein größeres Bewusstsein in der Bevölkerung. Wir müssen an der Müllentstehung arbeiten und nicht an der Müllbeseitigung.“

Mehr Kontrollen oder härtere Strafen seien ebenfalls nicht besonders hilfreich, denn der Gemeindevollzugsdienst muss den Verursacher dazu ermitteln und den Müll der entsprechenden Person zuordnen, so Lutz, was faktisch unmöglich sei, außer man erwische jemand in flagranti.

Die Stadt Lörrach bittet die Bürger darum, Meldungen über Beschädigungen im öffentlichen Raum über den Schadensmelder mitzuteilen, der unter https://www.loerrach.de/de/Schadensmelder abrufbar ist. Ein weiteres Hilfsinstrument ist das städtische Scherbentelefon: Unter Tel. 07621/ 415 400 können rund um die Uhr gefährliche Verschmutzungen auf Radwegen gemeldet werden. Die Telefonate werden von einem Anrufbeantworter aufgezeichnet und der Eigenbetrieb Werkhof kümmert sich laut der Stadtverwaltung schnellst möglichst um die Säuberung der gemeldeten Stellen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading