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Lörrach Nach Verwüstung des SAK-Treffs auf dem Salzert: Lutz will Prävention stärken

Bernhard Konrad
Der Salzert – seit vielen Jahren ein stabiles, beliebtes Wohngebiet vor den Toren der Kernstadt. Gleichwohl wurde kürzlich der SAK-Stadtteiltreff bei einem Einbruch stark beschädigt. Foto: Kristoff Meller

OB Jörg Lutz weist nach der Verwüstung des SAK Salzert-Treffs auf gesamtgesellschaftliche Probleme hin. Er rechnet mit „Nachjustierungen“ bei präventiven Maßnahmen – genau dort wurde zuletzt gespart.

„Das hätte auch in Brombach oder Tumringen passieren können“, sagte der Oberbürgermeister während der Pressekonferenz am Dienstag im Rathaus. Wie berichtet, wurde der Stadtteiltreff des SAK auf dem Salzert verwüstet und eine Todesdrohung an die Wand geschrieben. Die Polizei ermittelt.

Der Stadtteil

Der Salzert sei gleichwohl ein „absolut lebenswerter Stadtteil“, der sich keineswegs auf dem Weg in eine Schieflage befinde, sagte Lutz. Er bekräftigte damit die Einschätzung von Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt. Dieser sah im Gespräch mit unserer Zeitung derzeit keinerlei Hinweise darauf, dass sich der Salzert insgesamt verändert. Gleichwohl müsse der Vorfall sehr ernst genommen werden, denn hier erziele eine vermutlich kleine Gruppe eine große Wirkung, sagte Nostadt.

Lutz zeigte sich zuversichtlich, dass der Kreis in Frage kommender Tatverdächtiger recht gut eingegrenzt werden kann. Indes manifestiere sich in dieser Tat eine Entwicklung, die ganz Lörrach betreffe. So seien unter anderem am „Pförtnerhäuschen“ immer wieder mal Probleme festzustellen. Auch die häusliche Gewalt nehme insgesamt zu.

Die Einsparungen

Der OB räumte ein, dass unter dem Druck der schwierigen Haushaltslage finanzielle Mittel für Prävention sowohl auf Landkreis- als auch auf kommunaler Ebene zurückgefahren wurden. Er gehe davon aus, dass in der präventiven Arbeit „nachjustiert“ werden müsse. Und dies „wird ohne Geld nicht funktionieren.“ Die Teilnehmer des „Runden Tischs kommunale Kriminalprävention“ würden sich die Dinge nach Ostern nochmals anschauen.

Drogenprobleme in Basel

Eine zwingende Kausalität zwischen dem Abschmelzen präventiven Engagements und den Ereignissen auf dem Salzert wollte Lutz nicht herstellen, jedoch nehme er die „wachsende Unruhe“ in der Gesellschaft ebenso wahr wie besorgniserregende Tendenzen in Basel. In einigen Quartieren Kleinbasels sei mittlerweile eine „Eskalation“ der Drogenproblematik festzustellen. Dort würden vor allem synthetisch hergestellte Drogen zu Dumpingpreisen angeboten. Erfahrungsgemäß sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Probleme über die Grenze schwappen.

Die Perspektiven

Der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen komme eine besondere Bedeutung zu. Nun sollen die Konzepte für den Salzert und das Stadtgebiet mit Fachleuten weiterentwickelt werden, „um den neuen Bedarfen begegnen zu können“, betont die Stadt. Lutz: „Wir müssen Antworten finden auf solch unmissverständliche Signale, die sich in der Stadt wahrnehmen lassen, damit ein friedliches Miteinander gewahrt wird und das Personal der Jugendhilfeträger angstfrei arbeiten kann.“

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