Lörrach Nachhaltig und zentral

Kristoff Meller

K.H. Eberle-Stiftung baut in Stetten und investiert mit Stadtenergie Lörrach in klimafreundliche Wärmeversorgung.

Lörrach - Es ist eine Investition in nachhaltige Wärmeversorgung: Die Dr. K. H. Eberle-Stiftung baut gemeinsam mit der Stadtenergie Lörrach in der Elsässer Straße eine neue Quartierzentrale für den Ausbau des Wärmenetzes der Stadt. Mittelfristig sollen mehr als 200 Wohneinheiten angeschlossen werden, denn auch an der Basler Straße plant die Stiftung ein großes Wohnprojekt.

„Bei der Versorgung mit Wärme sowie Warmwasser ist eine neue Zeit angebrochen, und wir versuchen damit Schritt zu halten“, erklärte Thomas Schwind, Vorstandsvorsitzender der Dr. K. H. Eberle-Stiftung, beim Spatenstich am Donnerstag. Auf den Liegenschaften der Stiftung in der Elsässer Straße 11 entstehen nicht nur ein Doppelhaus, sondern auch ein Dreifamilienhaus mit der Wärmezentrale im Untergeschoss.

60 weitere Wohnungen in der Basler Straße

Die Pläne für das Projekt stammen vom Architekturbüro Külby & Külby, mit dem die Stiftung bereits für den Bau des Steigenberger Hotels Stadt Lörrach an der Belchenstraße zusammengearbeitet hat. Das Architekturbüro plant laut Peter Külby darüber hinaus gemeinsam mit der Markgräfler Bau AG rund 60 weitere Wohnungen in der Basler Straße 27-29. Dafür werden mehrere Bestandsgebäude abgerissen.

Die Neubauten sollen wie die Bestandsliegenschaften der Eberle-Stiftung mit etwa 200 Wohneinheiten durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) „mit nachhaltiger und klimafreundlicher Wärme“ versorgt werden, so die Stiftung in einer Mitteilung.

Bislang größtes Projekt für Stadtenergie Lörrach

Für die erst im Januar aus der ARGE Fernwärme (badenovaWÄRMEPLUS, ratioNeueEnergie und Stadtwerke Lörrach) entstandene Stadtenergie Lörrach ist es das bislang größte Projekt, wie Wolfgang Droll, Betriebsleiter Stadtwerke und einer der Geschäftsführer der Stadtenergie, vor Ort betonte. Sie investiert insgesamt 1,2 Millionen Euro: rund 200 000 Euro für das BHKW, 450 000 Euro für die Heizungstechnik, 170 000 für die Elektrotechnik und knapp 600 000 Euro für die Erstellung der Netze, erläuterte Droll.

Zunächst ist nur ein BHKW im Neubau vorgesehen, und es werden nur Gebäude der Stiftung angeschlossen, ergänzte Michael Pilgermayer, ebenfalls Geschäftsführer der Stadtenergie Lörrach. Je nachdem, wie sich die Anschlussnachfrage entwickelt, soll in ein oder zwei Jahren ein zweites BHKW installiert werden, sagte Pilgermayer.

Er nutzte den Spatenstich, um die Werbetrommel für das Fernwärmenetz zu rühren. Denn eine Kernidee der zentralen Wärmeversorgung ist es, dass Anwohner im Umfeld, deren alte Heizung sanierungsbedürftig ist, sich einfach an das Netz anschließen lassen, anstatt in eine eigene neue Heizung zu investieren.

„Flächendeckendes Angebot für alternative Energie“

„Das sind schöne Zukunftsprojekte“, sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic und verwies auf die angestrebte „Wärmewende“ und die Ausrufung des Klimanotstandes. Mit der Stadtenergie Lörrach soll im Stadtgebiet ein „flächendeckendes Angebot für alternative Energie“ zur Wärme- und Warmwasserversorgung aufgebaut werden.

Dafür brauche es immer wieder auch Partner, die den Platz für eine Wärmezentrale anbieten können. Schon beim Wärmenetz für das Quartier Bergstraße hatte die Stadtenergie mit der Eberle-Stiftung zusammengearbeitet und ein BHKW als Zentrale im Hotel Stadt Lörrach installiert.

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