Lörrach Nahwärmenetz für Stetten

Regine Ounas-Kräusel
Die Heizzentrale für das Nahwärmenetz auf dem Gelände der Fridolinschule soll im Jahr 2024 fertig werden. Foto: Kristoff Meller

In Stetten will die Stadt ab 2024 die Fernwärme ausbauen und Hauseigentümer bei der energetischen Sanierung unterstützen.

In der Sitzung des Klimabeirats am Montag gab es dazu viele Fragen.

Ziel: bis 2040 klimaneutral

Der Ausbau der Fernwärme und die Sanierungsoffensive für Gebäude sind Teil der kommunalen Wärmeplanung der Stadt. Lörrach soll bekanntlich bis 2040 klimaneutral werden. Daher soll der Wärmebedarf in den Gebäuden von jetzt 180 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf 60 Kilowattstunden sinken, also auf ein Drittel.

Im Gebiet Stetten-Dorf will die Stadt die Sanierungsoffensive starten und zusammen mit dem Unternehmen Stadtenergie ein Nahwärmenetz aufbauen, wenn der Gemeinderat am 28. September zustimmt.

Das Wärmenetz

Geplant ist das Nahwärmenetz ungefähr zwischen der Zeppelinstraße an der Bahn, Schiller- und Konrad-Adenauer-Straße und Stettengasse. Der Energiemanager der Stadt Jean Yüceisik erklärte, warum gerade dort: In den knapp 700 älteren Gebäuden kann durch Sanierung viel Heizenergie eingespart werden, sie stehen dicht beieinander, das Potenzial für Solarenergie ist hoch.

Die Beratung

Hauseigentümer sollen umfassend beraten werden: Nach einer Auftaktveranstaltung im Oktober bieten ihnen Fachleute der kommunalen „Energiekarawane“ eine Einstiegsberatung zur Sanierung ihres Gebäudes und zur Nahwärme an. Die Kosten trägt die Stadt. Energielotsen sollen sie während der gesamten Sanierung begleiten und durch den Förderdschungel führen, so Yüceisik. Ziel sei, dass die Sanierungen 2024 starten.

Die Heizzentrale

Die Heizzentrale für das Nahwärmenetz auf dem Gelände der Fridolinschule solle in 2024 fertig werden, berichtete Michael Pilgermayer, Geschäftsführer bei Stadtenergie. Aktuell stehe man noch in Verhandlungen, um die Heizzentrale mit Industrieabwärme zu betreiben. Daher werde man das Nahwärmenetz zunächst über die Heizzentrale beim Hallenbad versorgen.

Aus der Geothermieanlage Riehen könne aktuell keine Wärme beziehen, da dort keine überschüssige Energie vorhanden sei, beantwortete Pilgermayer eine Frage des Bürgers Christan Bucher.

Die Nachfragen

Stadtrat Bernhard Escher (fraktionslos) bezweifelte, ob man den Wärmeverbrauch aller Gebäude wirklich auf ein Drittel senken könne. Das sei nur ein Richtwert, hieß es von der Verwaltung.

Stadträtin Christiane Cyperrek (SPD) erinnerte daran, wie schwierig Energieberater und Handwerker aktuell zu bekommen sind. Man baue gerade eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale und der Energieagentur Südwest auf und sei in Kontakt mit Akteuren wie der Wohnbau Lörrach, der Kreishandwerkerschaft, mit Banken, entgegnete Yüceisik.

Auf Nachfrage von Stadtrat Thomas Hengelage (Die Grünen) erklärte Pilgermayer, dass es keinen starren Zeitplan für die Hauseigentümer gibt. Sie könnten ihr Haus auch nach 2024 ans Nahwärmenetz anschließen oder es jetzt anschließen und später sanieren. Die Abnahmeverträge für die Nahwärme könnten sie ihrem aktuellen Bedarf anpassen.

Fragen gab es auch zur Grenze des Nahwärmegebietes: Eschers Frage, ob das Seniorenwohnheim Sankt Fridolin einbezogen ist, blieb offen

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