Von seinem jetzigen Stil, den er selber kunsthistorisch als „surrealer Expressionismus“ einordnet, sind die meisten neueren Arbeiten geprägt. In der unteren der drei Etagen hängt ein gespachtelter, über sieben Meter langer Fries, ein Materialbild, aus neun Einzelbildern bestehend, durchgehend an der Natursteinwand. Es ist das beste Beispiel für Unselds dynamisch-expressive Malweise mit einer Besonderheit: viel Blau. Es ist das Blau des Himmels, das dem Betrachter vertraut ist. Dadurch werden die nicht konkreten Bilder auf einmal konkreter. Dieses Kompositionselement zieht sich durch die ganze Schau. Die Formen bei Unseld sind offen deutbar, das Blau in verschiedenen Stimmungen und Tönungen verleiht den Bildern räumliche Dimension.
Bekannt geworden ist Unseld nicht zuletzt 2005, als er Betonhemden am Meeraner Platz als einmalige Kunstaktion zeigte. Auch bei der Ausstellung „Reflection“ im Weiler Stapflehus war er dabei und früher hat er sogar noch in der Villa Aichele ausgestellt. Ein paar alte Objekte erinnern daran. Aber sein Hauptantrieb war, „endlich Malerei“ zu machen.
Unaufdringlich, geradlinig und unprätentiös sind die Kalkstein- und Marmorskulpturen von Martina Räuber, darunter Tierfiguren wie der kleine Stier oder der Adler. Sie sind nicht nur ein willkommener Kontrast zu der gezeigten farbigen Malerei, sondern fügen sich in ihrer aussagekräftigen Art und reduzierten Formensprache sehr gut in dieses Scheunenambiente ein. Eröffnung der Galerie im Zwetschgenweg 5 ist am Samstag, 8. September, 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 7. Oktober, Fr, Sa 16 - 19, So 10 - 12 Uhr.