Lörrach Neuer Bücherschrank auf Friedhof

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Inge Gula, Ute Lusche und Markus Moehring (v.l.) stehen vor dem geerbten Haus. Foto: Marco Fraune

Jahresbilanz: Bürgerstiftung saniert Haus / Sprachförderung beschäftigt Vorstand

Lörrach (mcf). Die Bürgerstiftung Lörrach plant aktuell zwei neue Bücherschränke. Einer soll auf dem Friedhof eingerichtet werden. Das beruht auf einer Idee der Friedhofsverwaltung, die dort einen Ort der Stille schaffen will, wie die Bürgerstiftungs-Vorsitzende Ute Lusche in einer Jahresbilanz erläutert. „Der Schrank wird in Zusammenarbeit mit den Fachklassen der Gewerbeschule entstehen.“

Aus dieser Kooperation sei auch die Anregung durch die Schulen erwachsen, auf dem Campus an der Wintersbuckstraße einen weiteren Bücherschrank aufzustellen. Einen dritten Schrank wünsche sich die Kaltenbach-Stiftung für Kinder. „So zieht eine Idee Kreise“, freut sich Lusche. Bücherschränke stehen bereits in Stetten an der Hauptstraße, in Tumringen beim Vita Biomarkt, auf dem Salzert Ecke Salzertstraße/Dinkelbergstraße sowie auf dem Senegallia-Platz in der Innenstadt. Jede Vitrine kostet etwa 10 000 Euro. Vor zehn Jahren hatte die Bürgerstiftung den ersten Bücherschrank aufgestellt. Betreut werden sie von 14 ehrenamtlichen Bücherpaten.

„Re-Use-IT“

Ebenso Kreise zieht das Bürgerstiftungsprojekt „Re-Use- IT“. Ziel ist, Schüler sowie Bedürftige mit IT-Geräten auszustatten und zugleich im Sinne der Nachhaltigkeit ausrangierte Geräte weiter zu verwenden. Vor der Weitergabe erfolgt eine Begutachtung und Aufbereitung.

Haus-Renovierung erfolgt

Ein Jahr ist es mittlerweile her, dass die Bürgerstiftung ein besonders Projekt öffentlich vorgestellt hat. Nachdem der heimatgeschichtlich engagierte Brombacher Günter Henn sein Haus der Bürgerstiftung Lörrach zu Gunsten des Museumsfonds vermacht hatte, sollte dies zeitnah saniert und dann vermietet werden. Zwischenzeitlich versuchten die Verantwortlichen mit viel Energie und Zeitaufwand, das Haus vorübergehend an ukrainische Flüchtlinge zu vermieten. Lusche: „Wir wollten den geflüchteten Familien helfen und zugleich die Stadt bei der Unterbringung unterstützen, doch letztlich standen dem bürokratische Hürden im Weg.“ Aktuell werde das Haus daher renoviert, die drei Wohnungen dann vermietet. Die Einnahmen fließen an den Museumsfonds. „So wollte es der Stifter“, erinnert die Bürgerstiftungs-Vorsitzende.

Die Sprachförderung und das Frauenhaus

Früchte getragen habe bereits die Zusammenarbeit mit dem Verein Frauen helfen Frauen, der das Lörracher Frauenhaus leitet. So konnte aus dem Riehle-Fonds der Bürgerstiftung dem Verein ein Darlehen gewährt werden, um eine zweite Immobilie für das überbelegte Frauenhaus zu erwerben. Im neuen Jahr sollen dann 24 Plätze zur Verfügung stehen statt der zuletzt zwölf. „Leider wird dies den Bedarf noch nicht decken, aber es ist ein großer Schritt“, so Lusche.

Die nächsten Monate weiter beschäftigen werde das Thema Sprachförderung. Die Bürgerstiftung hat sich im politischen Raum für eine Nachfolgeregelung stark gemacht, nachdem die Bundesregierung das bisherige Förderprogramm zum Jahreswechsel auslaufen lässt. „Nun zeichnet sich zumindest vorübergehend eine Lösung ab und es scheint, als habe sich unser Einsatz gelohnt. Immerhin“, setzt die Vorsitzende auf eine Fortsetzung, da die Stiftung Träger der Fachberatungsstelle ist, die ihrerseits Voraussetzung dafür ist, dass Einrichtungen aus Lörrach an dem Sprach-Kitaprogramm des Bundes teilnehmen können.

Benefiz-Gala im Burghof

Auch angesichts solcher Arbeit bilanziert Lusche: „Dass wir seltener im Scheinwerferlicht standen, bedeutet nicht, dass es Monate der Untätigkeit waren. Im Gegenteil.“ Für das Jahr 2023 kündigt sie die Wiederbelebung der „Benefiz-Gala“ an, die am 4. Februar im Burghof stattfinden soll.

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