Besser hätt’s kaum laufen können: Zur Uraufführung des von Markus Götz komponierten Lörracher Narrenmarschs zog die neue Führungsriege der Gilde in die Halle ein.
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Die Straßenfasnächtler haben in die Alte Halle nach Haagen eingeladen. Erstmals begrüßte Michael Lindemer als Obergildenmeister die Gäste – und deutete bereits die Zielrichtung seiner Arbeit an.
Besser hätt’s kaum laufen können: Zur Uraufführung des von Markus Götz komponierten Lörracher Narrenmarschs zog die neue Führungsriege der Gilde in die Halle ein.
Von der Stadtmusik intoniert, dirigierte Götz unter dem Applaus der zahlreichen Gäste die neue Hymne der Narren. Mehrere musikalische Schlüsselmotive der hiesigen Fasnacht verknüpfte Götz in seiner Arbeit zu einem mitreißenden Marsch aus einem Guss.
In seiner ersten Neujahrsansprache stellte Obergildenmeister Michael Lindemer das Verbindende der Fasnacht ins Zentrum. Die Unterstützung von Verwaltung, Gemeinderat, Kirche – insbesondere der Pfarrei St. Bonifatius – und vielen Bürgern dieser Stadt trage zum guten Miteinander und zum Schutz der Fasnacht bei. Ebenso wie die Protektoren, die zuletzt als Ortsvorsteher-Dreigestirn mit Silke Herzog, Horst Simon und Günter Schlecht die Fasnacht behüteten und nun das Ehrenamt an Jörg Roßkopf weitergaben.
Viele Freunde der Fasnacht erwarten mit Spannung, wie der neue Vorstand um den Obergildenmeister die tollen Tage in Lörrach gestalten werden. Die Marschrichtung deutete er bereits an: Gutes bewahren, aber auch Neues ausprobieren und weiterentwickeln. „Wir, die neue Truppe, fühlen uns sicher und gut beschirmt“, schloss Lindemer mit Blick auf die drei scheidenden Protektoren.
Die drei Ortsvorsteher verabschiedeten sich in schöner, auch souverän selbstironischer Reimform vom Narrenvolk.
Und da war er – schon wieder! Oder: immer noch? Jörg Roßkopf. Kaum als Obergildenmeister verabschiedet, wurde ihm das Protektorengewand umgehängt. Indes konnte er als langjährige Führungsfigur – er hat die Lörracher Fasnacht knapp 25 Jahre lang geprägt wie keine anderer– das Publikum mit einem Schmunzeln beruhigen: Das Protektorat sei auf ein Jahr begrenzt…
„Der neue Vorstand – ein schönes Bild!“, sagte Roßkopf. Es sei ein gutes Gefühl, Verantwortung in andere Hände legen zu dürfen. Er ermutigte Lindemer und seine Mitstreiter, ihre neuen Ideen umzusetzen und sich nicht von Gegenwind vom Kurs abbringen zu lassen. Auch er habe seinerzeit vieles verändert – gegen Widerstände kritischer Stimmen. Roßkopf hob die „Einzigartigkeit der Lörracher Fasnacht“ hervor, bei der stets der Mensch, ein respektvolles Miteinander und die Offenheit für Wandel im Mittelpunkt stünden: „Wo sich Menschen begegnen, gibt es keinen Hass.“ Es mache ihn glücklich, dass seine Nachfolger diese Auffassung teilten.
Den Plakettenwettbewerb gewann Dennis Schmohl mit seinem Entwurf zur Losung „Gliich, Numme anderst!“ Lindemer wies auf die Bedeutung des Plakettenverkaufs hin, der angesichts wachsender Kosten weiter an Relevanz gewinne.
Ausdrücklich dankte er Hanspeter Pichlhöfer und dem Freundeskreis der Lörracher Fasnacht: „Danke, dass wir immer auf euch zählen können.“
Am 8. Februar feiert die Narrengilde ihren 88. Geburtstag im Burghof – gewissermaßen in alter Frische…
Über die Verleihung der Orden berichten wir noch.