Lörrach Neustart im SAK

Anja Bertsch

Neues Nutzungskonzept und Modernisierung im Alten Wasserwerk

Lörrach - Nach zwei Jahren coronabedingtem Schmalspur-Programm meldet sich der Soziale Arbeitskreis (SAK) Altes Wasserwerk frischen Mutes zurück.

Von Anja Bertsch

Das Team um den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Rausch hat die Zeit darauf verwendet, das Nutzungskonzept neu aufzustellen. Im Zuge dessen wurde das Domizil im Alten Wasserwerk aufgefrischt und auf den neuesten Stand der (Internet-)Technik gebracht.

Das Ergebnis führten Vorsitzender Jürgen Rausch, sowie die Bereichsleiter Maraike Koch und Eric Bintz nun im Rahmen eines formlosen Austauschs mitsamt Rundgang über das umgestaltete Areal vor Augen.

Eine Initiative, die durchaus als Aufbruchsignal mit Aufforderungscharakter in Richtung der ideellen und finanziellen „Unterstützer, Mitmacher und Mitdenker“ aus Politik, Wirtschaft, Stiftungswesen und Bürgerschaft verstanden werden wollte: „Mut für Soziales hat seinen Wert“, betonte Rausch.

Lockdown nicht spurlos vorübergegangen

Und er hat die ideelle und vor allem finanziellen Unterstützung mehr denn je nötig: „Zwei Jahre Lockdown sind auch am SAK nicht spurlos vorübergegangen“, bekannte der Leiter: Kultur- und Veranstaltungsprogramm sowie Gastronomie- und Eventbetrieb fielen komplett weg, Angebote und Aktionen im Bereich Kinder- und Jugendarbeit waren allenfalls unter erschwerten Bedingungen möglich. Immerhin: Schulkinder-, Not- und Ferienbetreuung waren über weite Strecken möglich und auch schwer gefragt.

Die arg reduzierten Aktivitäten schlugen sich direkt in den Finanzen nieder, denn: Der SAK erwirtschaftet einen großen Teil seines Budgets selbst – und will das im Rahmen seines neuen Nutzungskonzepts künftig noch weiter ausbauen. Die Räume im Alten Wasserwerk sollen stärker als zuvor als Tagungs- und Eventräume auch im Businessbereich genutzt werden, um so Einnahmen zu generieren: „Wir wollen das Haus dichter als bisher nutzen“, erklärte Rauch.

Moderne digitale Infrastruktur

Wichtige Bausteine sind Modernisierungen der Tagungs- und Veranstaltungsräume und vor allem deren Ausstattung mit moderner digitaler Infrastruktur, auf die Rausch besonders hinwies. Das SAK habe erheblich in diesen Bereich investiert, um auf die rasant fortschreitende digitale Transformation der Gesellschaft zu reagieren – und damit nicht allein dem Bedarf von Geschäftskunden, sondern vor allem auch den Lebenswelten der Jugendlichen gerecht zu werden.

Weiterer wichtiger Baustein des neuen Nutzungskonzepts ist die Gastronomie, die mit neuem Konzept und neuem Koch ab Juli an den Start gehen soll.

Teilautonomer Jugendraum

Im Rahmen der Umbauten wurden auch die Bereiche für die Kinder- und Jugendarbeit buchstäblich aufgemöbelt und modernisiert: Ein vormals ausschließlich für das Jugendtheater genutzter Raum beispielsweise wurde zum einladenden Treffpunkt umgestaltet, der von den Jugendlichen künftig weitgehend eigenverantwortlich geführt werden kann – nur einer von insgesamt 15 Räumen, die für Kinder- und Jugendangebote zur Verfügung stehen.

In den Räumen für die Schulkindbetreuung gibt es nun eine klarere Aufteilung in Bereiche für die unterschiedliche Bedürfnisse zwischen Hausaufgaben-Machen und Spielen.

Von Seiten der anwesenden Unterstützer gab es große Anerkennung für Arbeit und Ausrichtung des SAK: „Der SAK ist aus Lörrach schlichtweg nicht wegzudenken“, erklärte beispielsweise Josha Frey als Landtagsabgeordneter der Grünen.

OB bekennt sich zu großer Bedeutung des SAK

Und auch OB Jörg Lutz bekannte sich ausdrücklich zur großen Bedeutung, die der SAK für die Kinder– und Jugendarbeit in Lörrach hat. „Eigentlich bräuchte es für diesen Bereich mehr Geld und Unterstützung denn je, schließlich gehören Jugendliche zu den großen Verlieren der Pandemie“.

Dass sich das freilich in der künftigen finanziellen Beteiligung der Stadt an der SAK-Arbeit niederschlägt – etwa in der Rücknahme der zehnprozentigen Kürzung der Leistungsvereinbarung – wollte er an diesem Abend nicht zusagen.

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