Einig waren sich die Politiker, dass es nie mehr zu einer Schließung der Grenzen kommen darf. Adrian, wie Lutz im Vorstand des Trinationalen Eurodistrikts (TEB) engagiert, forderte ein grenzüberschreitendes Pandemiemanagement. Der Weiler Gemeinderat Johannes Foege brachte den Schaden auf den Punkt: „Seit März haben keine persönlichen Kontakte, die unsere Zusammenarbeit so effektiv machen, mehr stattgefunden.“ Adrian erinnerte daran, wie erleichtert die Elsässer waren, als deutsche Kliniken schließlich trotz geschlossener Grenzen elsässische Corona-Patienten aufnahmen.
Die drei Politiker diskutierten auch, wie man einer zunehmenden Polarisierung in der Gesellschaft, wie sie auf den Anti-Corona-Demonstrationen sichtbar werde, begegnen könne. Schon vor Corona habe es Menschen gegeben, die sich komplexen Entwicklungen ausgeliefert fühlten, sagte Lutz: „Ihnen muss der Staat zuhören.“ Reichstagsflaggen im Bundestag dürfe man allerdings nicht dulden. Um Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen, hielten Lutz und Keller klare Vorschriften für wichtig.
Lörrachs OB hielt eine länger andauernde Wirtschaftskrise als Folge der Corona-Einschränkungen für die größte Gefahr für die Demokratie. Für Arbeitnehmer in Firmen wie Raymond müsse sich die Lage schnell verbessern. Ein Zuhörer lobte, dass die Grenzen im Dreiländereck für Grenzgänger wie ihn stets offen blieben. „Vieles war saugut“, lobte ein dritter Zuhörer das Coronamanagement im Dreiländereck. Dann erzählte er jedoch, wie er seine Partnerin aus der Schweiz an der geschlossenen Grenze traf, die von Soldaten mit Maschinengewehr bewacht wurde: „So etwas will ich nie mehr erleben.“