Währenddessen und auch weiterhin erwuchs mit den Basler Clubs neue Konkurrenz. Denn das Preisgefälle zwischen Franken-Land und Lörrach sank und die Techno-Szene komme in der benachbarten Großstadt auf ihre Kosten. „Da gibt es für jeden ein Angebot.“
Chillen ist angesagt
Die 22- bis 30-Jährigen, das frühere Stammpublikum in der „Notlösung“, hat sich mittlerweile vom Partyleben ein Stück weit abgewendet, das Chillen und die Treffs daheim sind gefragter, bemerkt Dreher eine für ihn schlechte Entwicklung. „Viele gehen nicht mehr so raus.“ Er selbst konzentriert seine Werbung daher mittlerweile mehr auf das etwas jüngere Publikum.
Und dieses erreicht er vor allem über Social Media, speziell über Instagram. Viel Zeit investiert Dreher damit, lockt mit allen möglichen Dingen, um einen Anstoß zu geben, in seinen Club zu gehen. Er springt damit ein Stück weit über seinen eigenen Schatten, denn seine Zielrichtung war und ist: „Für mich zählte immer die Musikqualität und die Qualität der Getränke, die nicht überteuert sein dürfen.“ Doch mit Gratis-Pizza und kostenlosen Shots kann er aktuell mehr punkten – im „Heimathafen“ gebe es beispielsweise auch solche Lockangebote wie einen Bingo-Abend. Das sei ein Stück weit nachvollziehbar, da die Jugend auch hohe Ausgaben habe.
Was bringt die Zukunft?
Für die nächsten Monate setzt der Notlösung-Chef auch auf den Neustart des Room 14, womit gemeinsam mit dem Heimathafen das „Bermuda-Dreieck“ wiederbelebt werden könne. Denn die Partygänger wollen von einer Lokalität zur anderen wechseln. Damit sollen zugleich die Besucher der 33 Lörracher und Weiler Shisha-Bars gelockt werden. „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Die Dynamik im Lörracher Partyleben könnte zurückkehren. Das ist der Wunsch von Wolfgang Dreher, passend zum 18. Geburtstag der „Notlösung“. Für die Zukunft setzt er darauf, die Frei- und Samstage zu beleben. „Man muss dabei mit der Jugend mitgehen.“
Ob es klappt? „Ich bin Optimist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Partyszene ausstirbt.“ Aktuell gebe es aber eine Stagnation. Es sei unklar, wohin die Reise geht.