Lörrach Nur Projekt „Lerchenhof“ trübt die Freude

Die Oberbadische
Sie blicken optimistisch in die Zukunft: (v.l.) Theo Fräulin (Aufsichtsratsvorsitzender), Andreas Seiter (geschäftsführender Vorstand) und Markus Lacher (ehrenamtlicher Vorstand) der Baugenossenschaft Lörrach. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Wohnungsbau: Baugenossenschaft bilanziert ein „sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2017“ / Wohnprojekt wird abgespeckt

Ein „sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2017“ bilanzierte die Baugenossenschaft (BG) Lörrach gestern. Für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurden 2,7 Millionen Euro investiert. Einzig die Verzögerungen beim Neubauvorhaben „Lerchenhof“ trüben die Freude von Geschäftsführer Andreas Seiter.

Von Gerd Lustig

Lörrach. „Wir sind nicht so euphorisch wie vor einem Jahr“, machte Seiter aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Nun kommt wohl Plan B zum Zug. Statt der ursprünglich geplanten 40 bis 45 Wohnungen in bis zu siebenstöckigen Gebäuden werden wohl nur 30 bis 32 Wohnungen in einem sechs- und einem vierstöckigen Bau realisiert.

Damit einhergehen sollen die Sanierung und die Aufstockung des Gebäudes Brühlstraße 14 bis 16 um ein Geschoss. Die Kosten für das Vorhaben, das mit Innenhof, Spielplatz und Grünfläche von Architekt Baumert und Landschaftsarchitekt Roland Senger geplant wurde, werden mit zehn bis elf Millionen Euro veranschlagt. Die BG hofft, dass die neuen Pläne noch im Juli in den Gemeinderat und in die Offenlage gehen. Baubeginn könnte dann Mitte 2019 sein, Fertigstellung frühestens im Frühjahr 2021. „Trotz allem ist das Projekt noch wirtschaftlich darstellbar“, so Andreas Seiter.

Bautätigkeit und Modernisierung

Im Berichtsjahr wurden die Baumaßnamen Brombacher Straße 26 und 26a fertiggestellt. Zweiter Schwerpunkt war die Beendigung der Sanierung in der Hachbergstraße mit 20 Wohnungen. Allein an Modernisierung und Instandhaltung wurden 1,87 Millionen Euro investiert. Stolz ist man bei der BG auf die Reinvestitionsquote, sprich: das Verhältnis von Mieten zum Aufwand für die Gebäudeunterhaltung, von 36 Prozent. Der Branchenschnitt liegt lediglich bei 20. Prozent

Baugenossenschaft feiert mit ihren Mitgliedern

Die Baugenossenschaft Lörrach wird in diesem Jahr 111 Jahre alt. Ähnlich wie das 100-Jährige, soll auch dieses Jubiläum groß gefeiert werden. Dafür haben sich die Verantwortlichen etwas Besonderes einfallen lassen. Die Mitglieder, vornehmlich Familien mit Kindern, werden zu einer exklusiven Vorstellung in den Lörracher Weihnachtszirkus am 21. Dezember eingeladen.

Zahlen und Personal

Kontinuität ist bei der Baugenossenschaft sowohl im Vorstand, im Aufsichtsrat und auch bei den Mitarbeitern angesagt. Derzeit gibt es 17 Beschäftigte, davon zwei Auszubildende. Demnächst soll auch ein Praktikant dazugekommen. Insgesamt bewirtschaftet die BG 920 eigene Wohneinheiten, dazu 411 Garagen- und 398 Pkw-Stellplätze sowie sechs gewerbliche Einheiten und 24 Studentenappartements, zwei Ladengeschäfte und eine Begegnungsstätte.

Der durchschnittliche Mietpreis liegt bei 6,50 Euro. Die Zahl der BG-Mitglieder hat sich im Berichtsjahr um 81 auf 2279 erhöht, was den bisherigen Höchststand bedeutet. Rund 80 000 Euro des Bilanzgewinnes von 1,2 Millionen Euro werden als Dividende (vier Prozent) an die Mitglieder ausgeschüttet.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018

Für 2018 sind 2,2 Millionen Euro an Investitionen in die Instandhaltung und Modernisierung des Wohnungsbestandes vorgesehen. Unter anderem zählen Balkonerneuerung und energetische Sanierung in der Hartmattenstraße 95 bis 97 dazu. Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet Seiter wieder mit einem positiven Ergebnis und kalkuliert außerdem mit einem Jahresüberschuss von 600 000 Euro.

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