Da sich der Regen rechtzeitig verzog, flimmerten die atemberaubenden Szenen dann doch über die Leinwand des Fabric-Gelände. Mit Lloyd in der Hauptrolle, der für den Dreh 1923 praktisch ohne Absicherung an der Fassade hing. Das Filmteam hatte sich zur riskanten Aktion entschlossen, weil die Tricktechnik vor 100 Jahren noch in den Kinderschuhen steckte.
Damit erschuf Lloyd, damals neben Charlie Chaplin und Buster Keaton der bekannteste Komiker der USA, das neue Genre der „Thrill Comedy“, wie der Weimarer Stummfilmpianist Richard Siedhoff bei seiner Einführung erklärte. Siedhoff war an diesem Abend – wie schon am Freitag bei der Aufführung von „Es war“ mit Greta Garbo – der Mister Multitasking: Er gab den rund 30 Zuschauern Hintergrundinformationen zu dem rund 80-minütigen Streifen, legte die Filmrollen in den 40 Jahre alten 16-mm-Projektor ein und begleitete „Safety Last“ live mit eigener Klaviermusik.