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Lörrach Ohne Tradition keine Zukunft

Toni Kostic
Eine Lörracher Tradition: der der Weihnachtsbrief des Oberbürgermeisters Foto: Toni Kostic

Stadtführung: Ute Schönbett bot einen Rundgang mit dem Titel „Neues Jahr – alte Traditionen“ an

„Wer keine Tradition hat“, zitiert Ute Schönbett einen Kölner Theologen, „hat auch keine Zukunft.“ Tatsächlich ist kürzlich eine traditionsreiche Zeit vorübergegangen – Weihnachten als Familienfest und Silvester als ritualisierter Jahreswechsel. Insofern traf es sich sehr gut, dass die Gästeführerin ihren Lörracher Rundgang unter dem Titel „Neues Jahr – alte Traditionen“ an Neujahr anbot.

Von Toni Kostic

Lörrach. Dabei standen vor allem Lörracher Bräuche und Traditionen im Mittelpunkt. Am Alten Markt beginnend erklärte Schönbett, dass jährlich am 21. September vorm Alten Rathaus der Tag der Demokratie begangen wird. Hier wiederholt man die Ausrufung der Republik mit Revolutionsrede, und man singt „Die Gedanken sind frei.“

Weihnachten – es ist wohl das traditionsreichste Fest, bei dem sogar das Essen vielerorts unabänderlich feststeht. Schönbett erzählt, dass Vieles, was das heutige Weihnachtsbild ausmacht, im 19. Jahrhundert importiert wurde. Auch eine örtliche Tradition ist der Weihnachtsbrief, der erstmals unter Bürgermeister Egon Hugenschmidt an die „Lörracher in aller Welt“ verschickt worden war. 1977 waren es noch insgesamt circa 2100 der Briefe, davon auch einige in die Ferne, nach Südafrika oder China. Im Jahr 2018 wurde das Schreiben noch an 200 Lörracher verschickt.

Glockenspiel am Sparkassenturm

Neben weiteren Festtraditionen – etwa das Schnäggeessen oder Hemdglunkiumzüge zu Fastnacht – machte die Gästeführerin auf das Glockenspiel am Sparkassenturm aufmerksam. 1983 für die Bürger und Besucher der Stadt montiert, hatte das Instrument noch 98 Lieder im Repertoire: mittlerweile sei die Liederauswahl verkürzt worden. Zu Neujahr versammeln sich hier normalerweise bis zu 500 Menschen, um die „Turmbläser“ zu hören. In diesem Jahr habe man den Auftritt aber aufgrund der Großbaustelle in der Palmstraße abgesagt. Es erklang klassisch das Glockenspiel mit „Abend wird es wieder“.

Einiges mehr wäre zu erwähnen: die Markgräfler Tracht zum Beispiel, das Fasnachtsfeuer oder die „Hauinger Holzsteigerig“ am letzten Samstag im Januar. Aber, und das ist ein Vorteil von Bräuchen und Traditionen, hat man sie in einem Jahr verpasst, kommen sie im nächsten wieder.

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