Lörrach Osten als Schulstandort aufwerten

Die Oberbadische

Schulen: SPD und Grüne fordern rasche Klärung und Umsetzung möglicher Optionen

Lörrach. Die Fraktionen von SPD und Grünen äußern sich in Mitteilungen zu Stand und Perspektiven der Schulentwicklungsplanung.

SPD

Die SPD-Fraktion wird dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen, die Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen die ablehnende Haltung des Kultusministeriums zur Einführung einer Realschule in Brombach zurückzuziehen. Die Klage diente von vorneherein mehr der demonstrativen Verstärkung der eigenen Haltung. Ob ein weiterer Antrag 2019 auf Genehmigung einer zweiten Realschule mehr Erfolg hat, müsse bezweifelt werden, so Hubert Bernnat für die SPD.

Indes: Viel zu viel Zeit sei vergangen, so dass endlich weitere Schritte unternommen werden müssten. „Mittlerweile liegt die Genehmigung für das dritte Gymnasium vor. Daher werden wir die Verwaltung beauftragen, Klarheit darüber herzustellen, wo und wann mit der Errichtung begonnen werden kann. Die Situation am Hans-Thoma-Gymnasium ist nicht länger hinnehmbar. Geklärt werden muss, ob der Standort Neumattschule geeignet ist. Sollte dies nicht der Fall sein, muss dringend eine Lösung für einen anderen Standort gefunden werden. Dieser sollte dann in Brombach sein, auf jeden Fall aber in der Nordstadt.

Wir priorisieren klar eine bessere Verteilung der weiterführenden Schulen über das Stadtgebiet. Der Aufbau eines dritten Gymnasiums muss jetzt Vorrang haben. Sollte der Standort Neumattschule für die Errichtung eines Gymnasiums nicht geeignet sein, muss für die dort bestehenden Gebäude ein Nutzungskonzept erstellt werden. Denn immerhin sind vor über zehn Jahren mit der neuen Sporthalle und Betreuungsräumen mit Mensa für einen Ganztagsbetrieb hochwertige Schulräume entstanden. Ebenso fordern wir ein Konzept für die Hellbergschule“, so Bernnat.

Und weiter: „Für uns als Gemeinderat müssen folgende beiden Fragen beantwortet werden: 1. Muss die dortige Werkrealschule erhalten bleiben? Wenn ja, müssen die Räumlichkeiten dafür hergerichtet werden. 2. Gibt es eine Möglichkeit, über eine vorübergehende Ausgliederung von Klassen aus der Theodor-Heuss-Realschule zur Genehmigung einer 2. Realschule zu kommen? Wenn ja, muss klar sein, dass eine Ausgliederung von Klassen nur für kurze Zeit aus pädagogischen Gründen hinnehmbar ist. Auf jeden Fall muss dann in die Hellbergschule investiert werden. Generell geht es ja auch darum, die neue Halle in Brombach durch eine weiterführende Schule durch den Schulsport besser nutzen zu können.“

Grüne

Auch die Grünen begrüßten in ihrer Fraktionssitzung die Tatsache, dass die Stadt die eingereichte Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen die Ablehnung einer zweiten städtischen Realschule am Standort Hellbergschule zurücknehmen will.

„Für uns ist die Klage vor dem Verwaltungsgericht keine Option, die uns in der Schulentwicklung nach vorne bringt“, erklärte die Fraktionssprecherin der Grünen, Margarete Kurfeß. Sie weist darauf hin, dass sich die Stadt mit ihrer kommunalen Schulentwicklung festgefahren hat. „Wir sehen das zögerliche Agieren der Stadt im Schulentwicklungsprozess“, beschreibt Kurfeß die Lage aus ihrer Sicht und fordert die Stadt auf, mit mehr eigenem Gestaltungswillen zügiger vorwärts zu gehen.

Einen erneuten Antrag in Sachen Realschule an der Hellbergschule von Seiten der Stadt werden die Grünen unterstützen, und sie schlagen vor diesen neuen Antrag in einem Jahr ein wenig zu modifizieren und den Begriff Schulverbund zwischen Realschule und Werkrealschule im Antrag aufzunehmen.

Auch bei den Investitionen an den Schulen fordern die Grünen, die nötigen baulichen und investiven Maßnahmen anzugehen und nicht weiter zu verharren.

Vor allem die Schulen am Campus litten unter Raumnot, die sich pädagogisch kaum mehr verantworten lasse. Weiterer Raummangel herrscht an der Hellbergschule. Nachdem der Standort Neumattschule als Option für das dritte Gymnasium vorerst fallengelassen wurde, gelte: Ein drittes Gymnasium am Standort Brombach wäre nicht nur eine Aufwertung für die Stadtteile sondern würde auch die Chancen eines zweiten Zentrums für Bildung im Osten der Stadt bieten.

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