Lörrach Pädagoge mit Leib und Seele

Die Oberbadische
Georg Raith mit der Festschrift „100 Jahre HTG“. Foto: zVg

Jubilar: Ehemaliger HTG-Direktor Georg Raith wird heute 80

Lörrach (dr). Zehn Jahre lang führte Georg Raith als Direktor das Hans-Thoma-Gymnasium (HTG) Lörrach. Heute feiert Georg Raith seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar stammt aus einer Pädagogenfamilie. Bereits der Großvater war Lehrer, unter anderem in Endenburg (Ortsteil von Steinen).

Der Vater war Anfang der 1950er Jahre Lehrer für Mathematik und Physik am HTG. Später war er in der Lehrerausbildung in Freiburg tätig. Da lag es nahe, dass auch Georg Raith den Beruf des Lehrers ergriff. Geboren wurde er als drittes von vier Kindern am 30. April 1940 in Madrid. Der Vater war dort stellvertretender Schulleiter an der Deutschen Schule.

1950 zog die Familie nach Freiburg, wo der Jubilar sein Abitur ablegte. Es schloss sich ein Studium der Mathematik und Physik an. Schon während des Studiums lernte er seine Frau Ellen kennen, die die Fächer Französisch und Deutsch für das Lehramt belegt hatte. 1966 wurde geheiratet.

Schule als angstfreien Lern- und Lebensraum gestalten

Ein glücklicher Umstand wollte es, dass das Paar gemeinsam 1968 eine Anstellung an der neu erbauten Internatsschule St. Landolin in Ettenheim bekam.

1983 bekam Georg Raith die Gelegenheit, an der Deutschen Schule in Lissabon zu arbeiten. Im Auftrag des Bundesverwaltungsamtes war er auch als Fachberater für die deutschen Auslandsschulen in Europa unterwegs.

1988 schloss sich der Kreis und der Jubilar kehrte als Lehrer an die einstige Wirkungsstätte des Vaters ans HTG zurück. 1990 wurde er stellvertretender Schulleiter und 1992 Direktor des HTG. In diesen Jahren arbeitete seine Ehefrau am Lise-Meitner- Gymnasium in Grenzach-Wyhlen.

Als Schulleiter kämpfte der Jubilar schon damals gegen die Raumnot, die durch die steigende Schülerzahl immer drückender wurde. Seinerzeit wurde die 1000er-Marke überschritten. Zehn Klassenräume konnten in einem modernen Unterrichtstrakt an der Ostseite des Gymnasiums geschaffen werden. „Es schmerzt mich noch heute, dass ich Schüler aus den Umlandgemeinden abweisen musste, deren Eltern schon das HTG besucht hatten“, sagte Raith im Gespräch, das wegen der Corona-Einschränkungen telefonisch geführt werden musste.

Eine menschliche Schule war stets der Wunsch von Raith. Sein zentrales Anliegen sei es gewesen, die Schule als angstfreien Lern- und Lebensraum zu gestalten. Deshalb fanden Arbeitsgemeinschaften, Projekttage, Schullandheimaufenthalte und Klassenfahrten stets seine Unterstützung. Pädagogische Tage und schulinterne Lehrerfortbildungen ergänzten die umfangreichen Weiterbildungsangebote für das Kollegium. Selbst für Arbeitsgemeinschaften gab es noch Deputatsstunden für Lehrkräfte. So erfreuten sich die zusätzlichen Angebote in Sport und Musik einer großen Beliebtheit.

Schon damals war die Raumnot ein Thema

„Für mich war besonders die Zusammenarbeit mit den Schülern erfüllend. Ich war immer wieder begeistert, welches Potenzial an Initiative, Intelligenz, Kreativität, Produktivität und auch an Strebsamkeit in einer Schulklasse steckt“, betonte Raith.

Vor Corona ist das Ehepaar Raith gerne gereist. So auch zum Sohn, der mit seinen drei Kindern in Schweden lebt und dort als Arzt arbeitet. Oder zur Tochter, die mit ihren drei Kindern in Katar wohnt. Heuer müsse man den besonderen Geburtstag ganz alleine feiern. Aber mit dem Humor eines Mathematikers scherzte der Jubilar: „Mathematisch gesehen ist mein 81. Geburtstag mit 9x9 oder 3x3x3x3 noch attraktiver als mein 80.“ Die Redaktion gratuliert und wünscht alles Gute.

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