Lörrach „Pandemie bezwingt uns nicht“

Die Oberbadische

Brombach 2020: Neue Halle fertig / Handel gut aufgestellt / Herzog: Warten auf Normalität

Brombach, der mit 6400 Einwohnern größte Lörracher Ortsteil, geht gut aufgestellt ins neue Jahr. Ortsvorsteherin Silke Herzog freut sich über „Zusammenhalt, freundschaftliches Miteinander und optimale zentralörtliche Versorgung durch Geschäfte und Dienstleister“.

Von Peter Ade

Lörrach-Brombach. Freilich wünscht sich die Rathauschefin ein baldiges Ende der Corona-Pandemie und der damit verbundenen erheblichen Einschränkungen des öffentlichen, kulturellen und teilweise wirtschaftlichen Lebens in Gemeinde und Region. Herzog bleibt optimistisch: „Die Pandemie zwingt uns nicht in die Knie.“

Vieles, so die Ortsvorsteherin, sei in Brombach infolge des Virusausbruchs auf der Strecke geblieben. Die sehnsüchtig erwartete Fertigstellung der neuen Sporthalle an der Franz-Ehret-Straße sei nahezu unbemerkt erfolgt. Der Trainings- und Spielbetrieb konnte ab September erfolgen, musste aber bald darauf wieder abgebrochen werden. „Wir werden die Halle nach Rückkehr zur Normalität einweihen und der Bevölkerung vorstellen“, versichert die Ortsvorsteherin im Jahrespressegespräch mit unserer Zeitung. Gleichzeitig bedauert sie, dass das gesellschaftliche Leben nach wie vor erheblich ausgebremst sei.

Kein Neujahrsempfang

Etliche Vereinsanlässe, Feierlichkeiten und Festivitäten mussten eingeschränkt oder abgesagt werden. Das beliebte Schlossgrabenfest fiel der Pandemie zum Opfer, ebenso der traditionsreiche Weihnachtsmarkt und das Weihnachtssingen. Ausgefallen ist auch das geplante Festkonzert zum 175-jährigen Bestehen des Musikvereins. Bedauert wird außerdem, dass 2021 kein Neujahrsempfang stattfinden kann.

In ihrem Rückblick dankt Ortsvorsteherin Herzog allen Bürgerinnen und Bürgern, die trotz der Pandemie aktiv dazu beitragen, dass das Leben in Brombach nach wie vor eine „liebenswerte Sache“ sei. Sie lobt die ehrenamtlichen Kräfte für beispielhaftes Engagement im Interesse des Gemeinwohls.

Lob fürs Rathaus-Team

Besonderen Dank entbietet Herzog den Rathaus-Mitarbeiterinnen Katja Kownatzki und Christina Kopp, die stets in der Ortsverwaltung präsent waren, während sie im Homeoffice gearbeitet habe. „Somit waren und sind wir auch in der Krise immer ansprechbar für unsere Bürger.“

In wirtschaftlicher Hinsicht ist vor allem der Mittelstand in Brombach gut strukturiert. Die meisten Betriebe und Geschäfte sind familiengeführt und überzeugen immer wieder durch Kreativität. „Wir nehmen konstruktive Ideen gerne auf und setzen sie gemeinsam um“, erklärt Herzog, auch Vorsitzende der Werbegemeinschaft „aktives brombach“.

Vor allem freut es die Kommunalpolitikerin, „dass es in Brombach so gut wie keine Leerstände gibt“. Alle in Frage kommenden Anwesen seien „gut besetzt“ mit Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistern der unterschiedlichsten Art (wir berichteten kürzlich).

Brombach gehört zusammen mit Stetten, Tumringen und Lörrach-City zu den vier zentralen Versorgungsbereichen der Kreisstadt. Deshalb unterstreicht die kommunale Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung: „Die Gemeinde ist ein attraktiver Standort für alle Angebote.“

Im zu Ende gehenden Jahr gab es mehrere Neueröffnungen. Das Floristik-Fachgeschäft „Blumen am Schlössle“ wertet Herzog als „echten Gewinn“. Neu sind ebenfalls „Cays Eiscafé“, „Okus Einrichtungen“ an der Schopfheimer Straße, „Seelenspiel Tattoostudio“ an der Lörracher Straße und – bereits seit 2019 - „Brautmode Lacely“ an der Römerstraße. Ebenfalls 2019 wurde an der Mulsowstraße die Hausbrauerei Mülhaupt wiedereröffnet. Neu ist auch das Fahrradgeschäft „Fahrlos“ an der Hofmattstraße.

Von Schließungen betroffen waren dagegen Blumen Baya, Klavier Gischler, Rad Kracht und  Getränke Jakobi.

Bauen und Wohnen

Lebhaft war und ist die Bautätigkeit im Ort. In der Hellbergschule mit ständig steigenden Schülerzahlen wurde die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume abgeschlossen. Die fünfte Klasse wurde im September erstmals zweizügig gestartet. Da die räumlichen Kapazitäten ausgeschöpft sind, bedarf es dringend einer Erweiterung, für die das Gelände vorhanden wäre.

Einen „großen Wurf“ nennt Herzog den Kauf des Lauffenmühle-Areals auf Brombacher Gemarkung. Vorgesehen seien unter anderem die Feuerwache Nord für die Stadtteile Brombach, Haagen und Hauingen, die Ansiedlung des Werkhofs der Gesamtstadt sowie Gewerbe- und Industriebetriebe – klimaschonend und ganz in Holzbauweise.

Für die Bebauung auf dem „Bühl II“ hat das Preisgericht den Sieger gekürt, der mit seinem Entwurf einen guten und gelungenen Übergang zum „Bühl II“ sicherstellt und eine Verkehrsanbindung im Ringverkehr vorsieht. In Kürze können 250 bis 280 Wohnungen gebaut werden.

Die Schöpflin-Stiftung ist mitten im Werkstattverfahren zur weiteren Planung des Fabric-Areals. Ein „spannender Prozess, bei dem sich abzeichnet, was auf dem Gelände im Herzen von Brombach entstehen soll“, betont die Ortsvorsteherin.

Derweil wurde im Gewerbegebiet „Brombach-Ost“ mit dem Bau des neuen Museumsdepots begonnen, während im „Entenbad“ die Arbeiten fürs Zentralkreisklinikum angelaufen sind. Weitere Wohnbebauung ist im Bereich Schlichtergasse vorgesehen.

In sportlicher Hinsicht war im August der Aufstieg der Ersten Mannschaft des FV Lörrach-Brombach in die Oberliga ein Großereignis, das im Schlosspark gebührend gefeiert wurde. Mit einer Feierstunde ehrte die Gemeinde den langjährigen ehrenamtlichen Leiter der Bibliothek Brombach, Franz Dischinger, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.

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