^ Neue Mitte Nordstadt: Parkkonzept: Für und Wider erörtert - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Neue Mitte Nordstadt Parkkonzept: Für und Wider erörtert

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Die Wohnbau Lörrach wird in der Nordstadt rund 230 neue Wohnungen bauen. Digitale Skizze: K9 Architekten Quelle: Unbekannt

„Neue Mitte Nordstadt“ Thema bei Bürgergespräch der Freien Wähler

Die Freien Wähler hatten am Montag zum ersten Bürgergespräch nach zwei Jahren Pandemie-Pause eingeladen. Thema waren das Quartierszentrum „Neue Mitte Nordstadt“, das die Wohnbau Lörrach bis Ende 2024 bauen will, und der Verkehr in der Nordstadt mit ihren 4000 Einwohnern. Rund 30 Menschen diskutierten im Café Rosengarten mit.

Lörrach. Die Wohnbau Lörrach will zwischen Wintersbuck-, Heithem- und Haagener Straße die „Neue Mitte Nordstadt“ schaffen. Vier Häuserzeilen aus dem Jahr 1953 mit 160 kleinen, einfachen Wohnungen werden abgerissen. Neu entstehen werden im Gegenzug 230 barrierefreie Wohnungen und zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften für Senioren; außerdem eine Arztpraxis, eine Bäckerei mit Café und ein kleiner Lebensmittelmarkt. Aktuell fehle der Nordstadt eine Mitte mit Geschäften und Treffpunkt, sagte Thomas Nostadt, Geschäftsführer der Wohnbau. „Wir brauchen diese Wohnungen und sind froh, dass die Wohnbau hier aktiv wird“, sagte Stadtrat Matthias Lindemer (Freie Wähler).

Ungewöhnlich ist das Parkkonzept: Es sieht für 100 Wohnungen nur 78 Tiefgaragenplätze vor. Üblich ist mindestens ein Stellplatz pro Wohnung. Ein Fachgutachten habe ergeben, dass das ausreiche, sagte Nostadt: Die Nordstadt sei an S-Bahn und Bus angebunden. In Bäckerei und Lebensmittelmarkt könnten die Bewohner der Nordstadt zu Fuß einkaufen. Nostadt berichtete außerdem, dass die Wohnbau in anderen Quartieren ihre Tiefgaragenplätze nicht vollständig vermieten könne, obwohl sie nur 25 Euro im Monat verlange.

Matthias Lindemer indes kritisierte, dass das Parkkonzept für die „Neue Mitte“ reale Probleme der Nordstadt nicht berücksichtige: ständig zugeparkte Straßen wie die Haagener Straße, oder häufig zu spät kommende Busse. Lindemer vermisste außerdem ein Gesamtverkehrskonzept für Lörrach. Auch Natali Fessmann (IG Verkehr) drängte auf ein Gesamtverkehrskonzept und eine gezielte Förderung des öffentlichen Nahverkehrs.

David Weber, Rektor der Albert-Schweizer-Schule, schilderte, dass in der „Schulmeile“ an der Wintersbuckstraße bei Unterrichtsbeginn und -ende jeden Tag Chaos herrsche: Eltern bringen und holen Kinder mit dem Auto, Busse sind unterwegs, Kinder fahren Rad ohne Licht und nicht alle Autofahrer halten sich an Tempo 30. Weber wünschte sich Hinweisschilder, Poller und Geschwindigkeitskontrollen.

Weber wünschte sich, dass die Kreuzung zwischen seiner Schule und der „Neuen Mitte Nordstadt“ übersichtlich gestaltet wird. Künftig würden die Grundschüler aus dem Quartier in die Albert-Schweizer-Schule gehen und ältere Schüler über Mittag gerne das Café oder die Geschäfte dort besuchen.

Die Diskussion zeigte, dass es beim Parken keine einfache Lösung gibt. Lehrer würden ihr Auto lieber kostenlos an die Straße stellen anstatt einen Lehrerparkplatz zu mieten, schilderten Weber und Stadträtin Margarete Kurfeß (Grüne).

Thomas Nostadt hielt dem entgegen, dass die „Neue Mitte“ das Parkproblem entschärfe, weil Anwohner dort zu Fuß einkaufen könnten. Kunden von außerhalb hingegen werde der Lebensmittelmarkt von nur 800 Quadratmetern Größe kaum anziehen.

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