Lörrach Baumbeete-Paten für Salbei, Melisse & Co.

Regine Ounas-Kräusel
Die Baumbeetpatinnen Diana Berg-Matt und Brigitte Rau (von links) an Raus Baumbeet. Jetzt während des Sommers sollte das Baumbeet alle zwei bis drei Tage gegossen werden. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Diana Berg-Matt und Brigitte Rau pflegen in der Pestalozzistraße in Stetten zwei Baumbeete. Die Stadt hat ihnen die Patenschaft für diese Beete vermittelt.

Die Pestalozzistraße ist von Mehrfamilienhäusern gesäumt und an einer Seite mit Bäumen begrünt. Hier hat Diana Berg-Matt im Herbst 2021 ein Baumbeet bepflanzt. Nach Rücksprache mit der Stadt legte sie los. Sie besorgte sich Komposterde vom Werkhof und hat seither viele Kräuter und Blumen gepflanzt: Oregano, Salbei, Melisse, Küchenschelle, Rudbeckia. Beim Besuch unserer Zeitung blühen die Akeleien rosa und blau. Brigitte Rau hat auf ihrem Baumbeet eine Wildblumenmischung gesät. Jetzt nach der zweiten Aussaat blühen weiße Margeriten und blauer Wiesensalbei zwischen üppigem Grün, wo zuvor harte, trockene Erde war.

Zum Hintergrund

Im Mai 2020 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) das Projekt „Baumbeet-Patenschaften“ beschlossen. Seitdem können sich Bürger, die die Baumscheibe eines Stadtbaums bepflanzen und pflegen wollen, beim Eigenbetrieb Stadtgrün melden. Dieses Engagement verschönere das Umfeld, werte die Baumscheibe ökologisch auf und trage auch zum Schutz des Baumes bei, schreibt die Stadt in einem Infoblatt. Der Runde Tisch Klima, bei dem sich auch Diana Berg-Matt und Brigitte Rau engagieren, unterstützt das Projekt.

Weitere Paten gesucht

Nach Auskunft von Brigitte Rau gibt es allerdings erst sechs oder sieben Baumbeetpaten. Daher wollen die Frauen weitere Menschen ermutigen, sich hier zu engagieren. „Man glaubt nicht, was sich in so einem kleinen Beet an Leben einfindet“, freut sich Berg-Matt und zeigt auf die Hummeln zwischen den Akelei. Sie beobachte außerdem Bienen, immer mehr Regenwürmer und hoffe auch auf Schmetterlinge. Durch das regelmäßige Gießen helfe man außerdem den Bäumen, die ja bekanntlich CO2 binden und durch ihren Schatten das Stadtklima kühlen.

Auch Brigitte Rau macht es Freude, ihr Beet zu beobachten. Immer wieder entdecke sie neue Pflanzen, sagt sie. Mit Wildblumenmischungen und mit Unterstützung vom Rathaus könnten die Bürger ohne großen Aufwand ihre Stadt begrünen, kommt sie ins Schwärmen und schlägt Gemeinschaftsaktionen etwa mit Kindergärten und Schulen vor.

Alle paar Tage gießen

Jetzt im heißen Sommer müsse man sein Baumbeet alle zwei bis drei Tage gießen, sagen die Frauen. Sie erledige das immer morgens, bevor sie frühstücke und in ihren Tag mit Arbeit in Haus, Garten und Ehrenamt starte, erzählt Berg-Matt. Da Brigitte Rau weg gezogen ist, gießt nun eine Nachbarin. Ansonsten mache ein Baumbeet wenig Arbeit, erzählen die Frauen: zwei, dreimal im Jahr Unkraut jäten oder im Herbst mal das Laub entfernen, fertig.

Der Eigenbetrieb Stadtgrün hilft interessierten Bürgern bei der Auswahl eines Baumbeetes. Eine Broschüre der Stadt empfiehlt, welche Pflanzen für solche Standorte geeignet und insektenfreundlich sind. Außerdem schließt die Stadt mit den Baumbeetpaten einen sogenannten Überlassungsvertrag ab. „Dann können sie loslegen“, sagt Diana Berg-Matt. Weitere Baumbeetpaten sind stets willkommen.

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