Lörrach Personelle Lage in Lörracher Kitas bleibt angespannt

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Berufspraktikanten sollen in Kindertagesstätten nun doch auf den Personalschlüssel angerechnet werden (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Die Stadt rechnet Berufspraktikanten in den Kindertagesstätten auf den Personalschlüssel an. Es geht dabei auch um Personalkosten.

In der Stabilisierungsoffensive für Kindertagesstätten wurde im Frühjahr angedacht, die Berufspraktikanten der klassischen Erzieherausbildung im Anerkennungsjahr nicht auf den Personalschlüssel der Einrichtung anzurechnen. Das Ziel: bei personellen Engpässen einen Puffer zu schaffen.

Reduktion der Öffnungszeit

Angesichts der damit verbundenen zusätzlichen Ausgaben in Höhe von rund 285 000 Euro in der angespannten Haushaltssituation schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat vor, diese Handhabung aktuell nicht umzusetzen.

Aktuell komme es vermehrt in fast allen Lörracher Kindertageseinrichtungen punktuell zu Öffnungszeitreduktionen, Notgruppenbetrieb oder gar kompletter Schließung von Gruppen, wenn Personal in hoher Anzahl erkrankt oder aus sonstigen Gründen nicht zur Verfügung steht, so die Stadt.

Die Nichtanrechnung von Praktikanten auf den Stellenschlüssel sollte auch auf die Berufspraktikanten ausgedehnt werden mit dem Ziel, den Einrichtungen, für den immer wiederkehrenden Fall des akuten Personalmangels, zusätzlichen personellen Spielraum geben zu können. Zudem wäre grundsätzlich bei voller Personalschlüsseldeckung gewährleistet, dass durch die erfahrenen Fachkräfte eine gute Anleitungsstruktur aufrechterhalten und die Ausbildung gut gestaltet werden kann.

Jedoch: Den Personalstellen der Berufspraktikanten hätten 6,8 Stellenäquivalente mit ausgebildeten Fachkräften in den städtischen Kindertageseinrichtungen entgegengestellt werden müssen, erläutert die Stadt.

Insgesamt bleibe die Gesamtsituation in den Kinderbetreuungseinrichtungen fragil. Die Effekte der neu geschaffenen breiteren Zugänge in die unterschiedlichen Berufsbilder und der verbesserten Gehaltsstrukturen bräuchten Zeit, bis sie in den Einrichtungen spürbar werden.

„Die städtischen Finanzen sind nach wie vor äußerst angespannt. Im Frühjahr konnten wir in einem ersten Stabilisierungsschritt und Ausbau des Betreuungsangebots mit einem Volumen von einer Million Euro finanzieller Mehraufwendungen einen wichtigen Schritt unternehmen“, unterstreicht Oberbürgermeister Jörg Lutz. „Unser Ziel ist es weiterhin, die wohnortnahe Kita-Infrastruktur im Stadtgebiet im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu stabilisieren und auszubauen – und die sind angesichts der schwierigen Haushaltslage zunehmend begrenzt.“

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