Lörrach Phosphor aus Klärschlamm gewinnen

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Die Klärschlammtrocknungsanlage im Bändlegrund in Weil am Rhein. Foto: zVg/Stadt

Rohstoffe: Gemeinderat stimmt für Mitgliedschaft im Zweckverband Südbaden / Wichtiger Rohstoff

Lörrach/Weil am Rhein (ov/mcf). Der Wieseverband will sich an der Gründung des Kommunalen Zweckverbands (KZV) Klärschlammverwertung Zweckverband Südbaden beteiligen. Entsprechendes grünes Licht hat am Dienstagabend der Gemeinderat gegeben. Im Rahmen des vorgeschalteten Mediengesprächs erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz die Bedeutung der Gewinnung von Phosphor. Die Schweiz agiere hier bereits als Vorbild. Mit der Zweckverbandsgründung erhofft sich die Stadt, „richtige Entscheidungen auf dem Weg zu technischen Lösungen“ aufzugleisen.

Mit Sonnenkraft

Mit der Extrahierung von Phosphor über Sonnenkraft seien die Lörracher und Weiler mit ihrer Kläranlage Bändlegrund des Wieseberbands „Exoten“. Doch da damit vor Ort schon Wasser entzogen werde, wirke sich dies auch positiv auf die Transportmenge auf. Dieses Vorgehen will die Stadt als Know-how in den Zweckverband einbringen.

Die Betreiber größerer Kläranlagen wie die Kläranlage Bändlegrund sind verpflichtet, ab dem Jahr 2029 Phosphor aus dem Klärschlamm oder aus der Klärschlammasche zurückzugewinnen. Bis Ende 2023 muss der Wieseverband dem Regierungspräsidium Freiburg sein Konzept zur Phosphor-Rückgewinnung vorlegen.

„Die sicherste Option“

Der Wieseverband hat die Thematik bereits im Jahr 2018 aufgegriffen und verschiedene Optionen wie die Entsorgung und Phosphor-Rückgewinnung durch externe Dienstleister, den Bau einer eigenen Anlage und eine interkommunale Lösung geprüft, erinnerte die Stadt im Mediengespräch. „Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass die Mitgliedschaft in einem kommunalen Zweckverband unter dem Aspekt der Entsorgungssicherheit und Kostenstabilität die sicherste Option darstellt.“ Hierfür müssen aber die Mitgliedskommunen des Wieseverbands, Lörrach und Weil am Rhein, zustimmen.

Die Verwertung der Klärschlämme obliegt zukünftig auch weiterhin der öffentlichen Hand und wird durch einen kommunalen Verbund gewährleistet, schilderte die Stadt weiter. „Der Wieseverband sichert sich mit dem Beitritt langfristig Verbrennungskapazitäten und ebnet bereits jetzt einen Entsorgungsweg für die zukünftige Erfüllung der gesetzlichen Rückgewinnungspflicht von Phosphor ab dem Jahr 2029.“

Standort noch nicht fix

Die Gründung des Klärschlammverwertung-Zweckverbands Südbaden KZV wurde federführend durch den Abwasserzweckverband Breisgauer Bucht initiiert. Zwischenzeitlich schlossen sich mehrere südbadische Kommunen und Abwasserverbände der Initiative an. Der KZV strebt den Bau einer Monoverbrennungsanlage an der Kläranlage Forchheim bei Freiburg an. Die technischen Voraussetzungen und die vorhandene Infrastruktur sind für diesen Standort sehr gut, heißt es. Aktuell gebe es aber noch keine Entscheidung zum Bau der Anlage.

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