Lörrach Planen über die Grenze hinweg

Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Das IBA-Projekt „Am Zoll/Riehen“ nähert sich der Realisierung

Lörrach - Das IBA-Projekt „Am Zoll/ Riehen“ wird langsam konkret. Das Thema wird in der heutigen Sitzung des Gemeinderats (18 Uhr, Rathaus, großer Sitzungssaal) behandelt.

Hier die uns vorliegenden Stellungnahmen von verschiedenen Fraktionen.

Die Grünen

Die Grünen begrüßen es sehr, dass die Stadt Lörrach mit der Weiterführung des grenzüberschreitenden IBA-Projekts „Am Zoll/Riehen“ nun in die konkrete Planungsphase eintritt, nachdem Riehen mit der kompletten Umgestaltung der Lörracher Straße bereits umfangreich in Vorleistung getreten ist. Die Projektziele beweisen Mut, Fantasie und reagieren angemessen flexibel auf die komplexen Herausforderungen verschiedener, voneinander unabhängiger Planungsebenen, so die Grünen.

Der Straßenraumzwischen Zoll und Stettener Bahnhof soll beruhigt und zugunsten des Langsamverkehrs neu strukturiert werden, wobei die Möglichkeiten zur Integration einer Tramanbindung und zur Entwicklung einer Mobilitätsdrehscheibe beweglich gehandhabt werden. Diese Neugestaltung bildet auch die logische Konsequenz aus der nun gebauten Zollfreien Straße, indem sie den Autofahrern auch baulich signalisiert, dass man sie lieber auf der Wiesentalstraße sehen würde.

Auch der Anrainerbereich wird genau untersucht und auf mögliche Entwicklungspotentiale für Infrastrukturverbesserungen geprüft. Wichtig ist auch, dass eine Grünquerung zwischen den Landschaftsräumen Maienbühl und Wiese explizit vorgesehen wird. „Anwohner und Passanten können durch diese Aufwertung einem deutlichen Plus an Lebens- und Aufenthaltsqualität entgegensehen“, heißt es.

Die SPD

Als ein vielschichtiges und komplexes grenzüberschreitendes Projekt betitelt der SPD-Fraktionsvize Günter Schlecht den Sachstand und die Vorlage zum Wettbewerbsverfahren der „Internationalen Bauausstellung IBA-Basel“ für die Gemeinderatssitzung. Für die SPD-Fraktion ist es ein Beispiel dafür, dass Planungen und Gespräche nicht an der deutsch-schweizerischen Grenze enden dürfen. „Die Städtebauförderung des Bundes in Höhe von 5,23 Millionen Euro bieten große Gestaltungschancen für die Stadt Lörrach und Riehen“, erklärt Schlecht. Allerdings seien auch Eigenanteile der Stadt in Höhe von 2,65 Millionen Euro notwendig. Da viele Akteure beteiligt seien und die Kapazitäten der Stadtverwaltung beschränkt seien, geht man bei der SPD bei konkreten Maßnahmen vom Jahr 2022 aus. Dennoch gelte es, die fünf Projektbausteine und weitere gute Ideen und Anregungen schrittweise umzusetzen: städtebauliche Aufwertung der Basler Straße, Gestaltung der Kreuzung Dammstraße, Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Stetten, Quartiersentwicklungen und grüne Freiräume sowie die Verknüpfung der unterschiedlichen Landschaftsräume sind einige der Themen. Wie dies alles in ein Zeit- und Finanzbudget passt, ist für die SPD die große Frage.

Die Freien Wähler

Die Freien Wähler bewerten das grenzüberschreitende IBA-Projekt „Am Zoll Riehen“ grundsätzlich als gut. Dabei legen sie großen Wert darauf, dass eine Weiterführung der Basler Tramlinie 6 nach Lörrach wirklich mitgedacht wird. Als Mobilitätsdrehscheibe würden sie den Stettener Bahnhof bevorzugen, wo die vorhandene S-Bahn-Haltestelle mit Bus-, Rad- und Fußverkehr und eines Tages auch mit einer verlängerten Tram verknüpft werden könnte. Dies betont der Fraktionsvorsitzende Matthias Lindemer. Ob eine Mobilitätsdrehscheibe am Bahnhof Stetten oder direkt an der Grenze sinnvoller wäre, müssten aber die Planungen zeigen, sagt er. Wichtig finden die Freien Wähler außerdem, dass die Planungen für den grenzüberschreitenden Verkehr und die Basler Straße auch Verkehrsmittel der Zukunft, wie autonome Fahrzeuge, berücksichtigen.

Beim Projekt „Am Zoll Lörrach/Riehen“ geht es um Verbesserungen für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Lörrach und Riehen sowie um städtebauliche Aufwertungen des Wohnquartiers Stettenfeld in Riehen und des Quartiers an der südlichen Basler Straße in Lörrach.

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