Lörrach Politik statt Sport missfällt

Kristoff Meller

Kommunalpolitik: Gemeinderat tagt wieder in Tumringer Halle.

Lörrach - Der Gemeinderat zieht um: Da im Burghof ab Donnerstag das coronabedingt abgespeckte Stimmen-Festival stattfindet und der normale Sitzungssaal im Rathaus bekanntlich nicht die Corona-Anforderungen erfüllt, finden die restlichen Gremiensitzungen bis zur Sommerpause wieder in der Tumringer Sporthalle statt. Diese Entscheidung stößt auf Unverständnis bei der Interessengemeinschaft der Lörracher Turn- und Sportvereine (IGTS).

„Wir wehren uns dagegen, dass dem TV Tumringen die Stunden gekappt werden, nachdem so lange überhaupt kein Training in der Halle möglich war“, erklärte Vorstandsmitglied Ulrich Nodler am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn ursprünglich hatten der Gemeinderat und seine Ausschüsse nach Ausbruch der Pandemie in der Alten Brombacher Halle getagt. Aufgrund von baulichen Mängeln waren Verwaltung und Fraktionen später zunächst in die Tumringer Halle und dann in den Burghof umgezogen.

Andere Lokalität suchen

„Ich kann es verstehen, dass der Gemeinderat nicht in die baufällige Halle möchte, aber es muss doch eine andere Möglichkeit geben, damit der Vereinssport nicht so leidet“, sagte Nodler und kritisierte: „Anstatt sich aber um eine andere Lokalität zu kümmern, wird das Thema vom Gemeinderat auf dem Rücken der Kinder ausgesessen.“

Der IGTS-Vorsitzende Manfred Sütterlin erinnerte außerdem daran, dass die Vereine und die IGTS bereits für Mai und Juni Zugeständnisse gemacht hätten, damit die Abschlussprüfungen der Schulen in diversen Sporthallen coronakonform durchgeführt werden können. Wenn nun Vereine und Übungsleiter erneut zurückstecken müssten, nachdem der Sportbetrieb gerade erst wieder angelaufen sei, sei das nicht zu vermitteln.

„Die Entscheidung der Verwaltungsspitze ist eine Frechheit“

Als die Information bekannt wurde, seien „Unmut und wütende Aussagen der Übungsleiter zu diesem Verhalten“ in dieser Woche bei der IGTS aufgelaufen, so Sütterlin. Unter anderem hätten sich die Trainer gefragt, ob „dem Gemeinderat und den weiteren Gremien die Alte Halle Brombach als eigens erkorene Tagungsstätte nicht nobel genug“ sei. „Die Entscheidung der Verwaltungsspitze ist eine Frechheit, das kann man so nicht machen“, beklagte Sütterlin mangelndes Fingerspitzengefühl.

Außerdem kritisierte er mangelnde Kommunikation: „Die Stadt will nicht mit uns reden.“ Der zuständige Fachbereich habe auf Anfrage lediglich mitgeteilt, dass es sich um eine Anordnung der Verwaltungsspitze handle.

Vier Termine im Juli

Betroffen von der Entscheidung sind insgesamt vier Termine: zwei Gemeinderatssitzungen (1. und 22. Juli), die Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Technik (8. Juli) sowie des Hauptausschusses (13. Juli). Allerdings beschränken sich die Belegungen nicht nur auf die Abendstunden: Für den Auf- beziehungsweise Abbau steht die Halle laut einem Infoschreiben an die Vereine bereits jeweils ab 14 Uhr respektive bis 10 Uhr am Folgetag nicht für Sportunterricht oder Training zur Verfügung.

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