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Lörrach Postfiliale in Stetten ist bis auf Weiteres geschlossen

Bernhard Konrad
Vor verschlossenen Türen der Postfiliale stehen derzeit die Bürger in Stetten Foto: Bernhard Konrad

Sendungen müssen nun in der Filiale auf dem Salzert abgeholt werden. Wann die Poststelle in der Hauptstraße wieder öffnet, ist unklar.

Denn: „Die Filiale öffnet, sobald sich jemand bewirbt!“ Diese Botschaft wurde auf Din A 4-Papier an die Glastür geklebt.

Filiale in Dinkelbergstraße 5

Etwas ungläubig nimmt eine junge Mutter die Information zur Kenntnis. Gerade hat sie zwei Pakete aus dem Kinderanhänger ihres E-Bikes gekramt, nun steht sie etwas ratlos mit ihren Päckchen unter den Armen vor der verschlossenen Eingangstür. Mit Hilfe des Elektromotors wäre die Fahrt in die Nachbarfiliale auf dem Salzert in der Dinkelbergstraße 5 sicher zu bewältigen, unterdessen fragen sich nicht nur zahlreiche Stettener, wie lange sie auf die Poststelle im Herzen des größten Lörracher Stadtteils verzichten müssen. Durch das Papier an der Eingangstür drängt sich zumindest nicht der Eindruck auf, dass zeitnah eine Veränderung zu erwarten ist.

Die Filiale befindet sich in der Getränkeabteilung des Lebensmittelmarktes „Nahkauf“. Dessen Geschäftsführer war am Montagnachmittag nicht zu erreichen (wir berichten noch).

DHL Group äußert sich

Die Pressestelle der DHL Group erklärte auf Anfrage unserer Zeitung, DHL kooperiere seit Mitte der 90er Jahre erfolgreich mit Partnern – vor allem aus dem Einzelhandel. Die Zusammenarbeit bringe Serviceverbesserungen für die Kunden, etwa eine deutliche Erweiterung der Öffnungszeiten.

Auch für die Partner habe das Modell Vorteile: „Das Angebot von Postdienstleistungen bringt dem örtlichen Einzelhandel Frequenz und damit zusätzliche Umsätze, weil Konsumenten neben den Postdienstleistungen auch andere Waren und Dienstleistungen erwerben. Damit leistet das Partner-Modell auch einen Beitrag zum Erhalt des Einzelhandels in den Städten und Gemeinden“, so die Mitteilung.

Keine Interna

Die Stettener Filiale sei als Partner-Filiale eigenständig und auch für Mitarbeiter verantwortlich. Mehr wird im konkreten Fall nicht kommuniziert. Wörtlich heißt es: „Sie verstehen sicher, dass wir mit dem Partner ein Vertragsverhältnis haben und wir uns daher nicht zu deren Interna äußern können.“

Die Gründe der Schließung

Die Ursache der Schließung liegt nach Einschätzung von Nahkauf-Inhaber Uwe Lang im Zusammenwirken verschiedener Faktoren. Zum einen erschwere der allgemeine Mangel an Arbeitskräften die Besetzung von Stellen.

Zum anderen weigerten sich seine Mitarbeiter mittlerweile, diesen Job zu machen. Sie würden von einigen Kunden der Postfiliale zunehmend in einer Art und Weise angegangen, die nicht akzeptabel sei.

Die Problemlage

Er habe Verständnis dafür, dass Kunden der Post Frust entwickeln, wenn die Dinge nicht so laufen, wie erwartet. Indes sei die Postfiliale der Endpunkt einer Kette von Abläufen, auf die seine Mitarbeiter keinen Einfluss nehmen könnten. Dennoch entlade sich der Unmut schließlich direkt bei ihnen. Diesen immer wieder auftretenden Situationen wollten sich seine Angestellten nicht mehr aussetzen, erläuterte Lang.

Die Perspektiven

Zu den Perspektiven der Postfiliale erklärte er: „Es kann theoretisch sein, dass sich direkt nach unserem Gespräch, jemand meldet, um den Job zu machen. Aber einen festen Zeitpunkt, wann es weitergeht, kann ich derzeit einfach nicht nennen.“

(der ursprüngliche Bericht wurde am 4. Oktober ergänzt und aktualisiert).

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