Wie Karin Derks anmerkt, gehen laut einer Umfrage in Hessen solche Übergriffe nicht nur von Erwachsenen aus, sondern in zunehmendem Maße von Jugendlichen, die andere Jugendliche belästigen oder zu ungewollten Handlungen zwingen – sei es durch Begrapschen, Küssen oder dem Zwang zum Anschauen pornografischer Inhalte.
„Das ist My Space“, ein Stück für Schulen, das Karin Maßen vor sieben Jahren zusammen mit jungen Schauspielern ihres Theaters entwickelt hat, setzt bei der Idee an, das Selbstbewusstsein von Jugendlichen zu stärken und sie zum Ziehen persönlicher Grenzen zu ermutigen. In Szenen, die dicht dran sind an der Lebenswelt der Jugendlichen, werden heikle und peinliche Themen aufgegriffen, bei denen eigene Emotionen geweckt werden und man nicht umhin kommt, Stellung zu beziehen und möglicherweise auch das eigene Handeln zu hinterfragen.
Besonders Mädchen, so hat Maßen beobachtet, hätten schnell das Gefühl, schuld zu sein, auch wenn sich eine Aggression in Wirklichkeit gegen sie richtet. Mit „Das ist My Space“ soll auch ein Raum eröffnet werden, um über solche Gefühle und Nöte in einem geschützten Rahmen zu sprechen. Da man dort viele Jugendliche erreiche, seien Schulen der ideale Ort für Prävention, ergänzte Blattmann.