Lörrach Projekte sind extrem gefragt

Gabriele Hauger
Drei Schauspielerinnen des aktuellen Spielzeitstücks –­ Janine Ochsenbein, Anabell Kessler und Donna Auten (v.l.) – mit Theaterleiterin Karin Maßen (2. v.l.) und Christian Eschbach von der Sparkassenstiftung Foto: Gabriele Hauger

Kultur: Tempus fugit dankt Förderern und Sponsoren / Trotz Corona aktiv

Ohne verlässliche finanzielle Förderung könnte das freie Theater Tempus fugit viele seiner langfristig angelegten Projekte nicht realisieren. Darum nutzte Theaterleiterin Karin Maßen beim gestrigen Pressegespräch die Gelegenheit, dem wichtigsten Förderer, der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, zu danken.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. „Präventive Projekte sind gerade in Zeiten der Pandemie mehr denn je gefragt“, erläuterte sie. Man tue alles, um diese weiterhin anbieten zu könne. Beispiel: Die aktuelle Staffel von „Nur Mut“ läuft. „Zur Not – wie im Quarantäne-Fall – zeigen wir das auch als live-Stream,“ sagt Stellvertreterin Recha La Dous. Das erfordere indes deutlich mehr Flexibilität, Aufwand und Technik. „Doch wir stehen für Qualität und Kontinuität und mühen uns, das irgendwie zu organisieren.“

Der Bedarf gerade an pädagogischen Präventivprojekten ist groß, die Schulen zeigten sich weit über Lörrach hinaus sehr dankbar für solche Angebote. „Wir bekommen immer wieder Resonanzen, wie gut das den Schülern tut“, erzählt die Theaterleiterin.

Während das Projekt „Nur Mut“ junge Erwachsene an die Themen Berufsorientierung heranführt, beschäftigt sich „Fisch im Netz“ mit der Digitalisierung im Grundschulalter. „My Space“ wiederum thematisiert sexuelle Gewalt an Jungen und Mädchen. Und „Katzenwache“ greift die Themen Kinderschutz und -rechte auf. Gerade das Angebot „My space“ sei enorm nachgefragt, erklärt Maßen. Ein Thema, das sich im übrigen nicht digital vermitteln lasse. Hier sind Grenzen gesetzt.

Ansonsten hat sich das Theater in der gesamten Pandemiezeit so flexibel wie möglich gezeigt. Man habe vieles ausprobiert, gespielt wurde auch draußen – sogar auf Fußballfeldern.

Sparkassenstiftung verlängert Fördervertrag

Freuen kann sich das Theater nun über die Verlängerung des Fördervertrags der Sparkassenstiftung um drei Jahre. Jährlich fließen 9000 Euro in konkrete Projekte wie beispielsweise „Nur Mut“ oder zum Thema Zivilcourage. „Seit 2006 sind das insgesamt an die 150 000 Euro“, bilanzierte Christian Eschbach vom Stiftungsvorstand, für ihn „gut investiertes Geld!“. Darüber hinaus unterstützt die Sparkasse theaterpädagogische Projekte an Schulen und leistet einen Festzuschuss ans Theater, insgesamt sind dies jährlich 25 000 Euro. Eschbach zeigte sich zuversichtlich, dass auch dieser Vertrag, der im Sommer ausläuft, wieder verlängert werde. „Wir stehen voll hinter dieser Förderung, und anerkennen das Engagement aller im Theater-Team.“

Nichtsdestotrotz sind die Zeiten für Tempus fugit herausfordernd. Corona erschwerte jegliche Planungssicherheit, mindestens eine halbe Stelle fehlt zudem im Bereich Theaterpädagogik. Und dennoch: „Trotz Pandemie gelingt es uns, bei aller Vorsicht, ein offenes Haus zu sein,“ so Maßen. Das gesamte Team wird täglich getestet. „Wir tun alles, was möglich ist, für die Sicherheit“.

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