Lörrach Radeln ist ihnen eine Herzenssache

Die Oberbadische
Die Radler der Stiftung „Hearttohandle“ um Frederiek Bax (rote Haare) und die beiden Gastgeberinnen Foto: zVg/Strohmeyer

Spendenaktion: Studenten fahren über Lörrach nach Budapest / Forschung zu Herzerkrankungen

Lörrach - Mehr als 2700 Kilometer mit dem Rennrad, in drei Wochen von Groningen (Niederlande) bis nach Budapest (Ungarn) – viel haben sie sich vorgenommen, die acht Studenten aus Groningen mit ihren fünf Begleiterinnen und Begleitern. Und dennoch sahen sie richtig fröhlich aus, als sie am Samstagabend durch und durch nassgeregnet in Lörrach eintrafen.

Gerne erzählten sie ihren Gastgebern von ihrem Vorhaben und der Idee, die dahintersteckt. Unterkunft geboten hat den Radreisenden auch Christine Strohmeyer, Vorsitzende der hiesigen Ortsgruppe des „CISV building global friendship”. Die Facebook-Gruppe, über die der Kontakt zwischen „Heart to handle“ und den beiden Gastgeberfamilien hergestellt werden konnte, verbindet „CISVer“ in aller Welt.

„CISV“ ist eine internationale Jugendorganisation, die sich für globale Freundschaften, Frieden und Völkerverständigung einsetzt. Und in dieser Gruppe hatte Frederiek Bax das Projekt vorgestellt und um Übernachtungsmöglichkeiten entlang ihres Weges gebeten, schreibt Strohmeyer in ihrem Bericht über das ambitionierte Vorhaben.

Im Nu fanden sich die beiden Familien, die die radelnden Gäste aufnehmen wollten. Der Zeitpunkt der Reise war ebenfalls gut gewählt, alle Teilnehmer und die Gastgeberfamilien sind geimpft: Gemeinschaft in kleinem Rahmen sei wieder möglich, so Strohmeyer.

Jeden Tag legt die Gruppe zwischen 120 und 150 Kilometer auf dem Fahrrad und den beiden Begleitwagen zurück. Am 28. Juni war sie in Groningen gestartet, ihre sechste Etappe führte sie von Straßburg nach Lörrach. Nach 21 Tagen wollen sie über den 2114 Meter hohen Splügenpass – den Pass haben sie laut dem Blog am Dienstag bereits gemeistert – und über Wien nach Budapest geradelt sein. Da sind sie sich ganz sicher, denn die Gruppe ist nicht nur bestens organisiert und ausgerüstet, sondern hat auch das Ziel immer fest im Blick.

Gefahren wird für einen guten Zweck: Die Sponsorengelder und Spenden, die die Studenten für ihre Tour sammeln konnten, fließen direkt in die Forschung zu Herzerkrankungen an den Universitäten von Amsterdam, Harvard und Oxford. Möglich wird das durch die vor acht Jahren von Studenten in Groningen gegründete Stiftung „Heart to handle“, für die sich die Gruppe um Frederiek Bax in den Sattel geschwungen hat.

Eindringlich erzählt die Gruppe, dass drei Prozent aller Menschen einen Gendefekt haben, der sie anfälliger für Herzinfarkte macht, und erklärt, wie wichtig die Forschung zu Herzerkrankungen ist. Danach stellen sich die acht Radlerinnen und Radler endlich unter die wohlverdiente heiße Dusche. Dann gibt es Abendessen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag schläft die Gruppe also einmal nicht in Zelten wie sonst, sondern in richtigen Betten – darauf freuen sich alle sichtlich. Und über das Essen auch, denn Fahrradfahren macht hungrig. Gleichzeitig gibt es viel zu tun: Wäschewaschen, den Blog weiterführen, Vorräte auffüllen, den nächsten Campingplatz buchen – dazwischen ist noch Zeit für gute Gespräche, so dass sich am Ende auch die beiden Gastgeberfamilien von ihren Gästen beschenkt fühlen.

Am Sonntagmorgen dann starten acht gutgelaunte Radler nach einem ausgiebigen Frühstück Richtung Schweizer Grenze. Rapperswil war das nächste Ziel, wieder eine ehrgeizige Etappe. Winken und gute Wünsche zum Abschied – und wieder das Gefühl, dass die Gruppe es bis nach Budapest schaffen wird, egal, wie anstrengend es noch wird.  

Mit diesem Link lässt sich die Route verfolgen: www. polarsteps.com/ SophieGunneweg2/ 4056769-groningen-budapest Spenden an die Stiftung „Heart to handle“: ANBI Stichting Heart to Handle, IBAN: NL98INGB0007172182

Kontakt zur Ortsgruppe Lörrach von „CISV building global friendship”: Christine Strohmeyer (E-Mail tine. strohmeyer@cisv.de, Tel. 0176/92 33 57 23)

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