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Lörrach Radon belastet Rathaus in Hauingen

Peter Ade
Im Rathaus Hauingen an der Steinen- und Brückenstraße wurden erhöhte Werte des Edelgases Radon gemessen. Foto: Peter Ade

Edel war die Laune am Ratstisch nicht, als bekannt wurde, dass das Rathaus Hauingen zu sehr mit dem Edelgas Radon belastet ist.

Eine Sanierung soll via Eilentscheidung noch im April in die Wege geleitet werden. Dem hierfür notwendigen Konzept einer von der Stadtverwaltung beauftragten Fachfirma und der Kostenberechnung in Höhe von insgesamt voraussichtlich rund 40 000 Euro stimmte der Ortschaftsrat am Dienstag in öffentlicher Sitzung einhellig zu.

Grenzwert überschritten

Bei einer längeren Messreihe im Erdgeschoss der Ortsverwaltung an der Steinen- und Brückenstraße wurde der zulässige Referenzwert von 300 Becquerel Radon pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel in den Aufenthaltsräumen überschritten. Das Edelgas tritt im Bereich des Gewölbes aus dem Untergrund in die Räume ein. Die betroffenen Zimmer werden seither regelmäßig gelüftet.

Zur dauerhaften Senkung der Radonbelastung hat ein Unternehmen – spezialisiert auf den Umgang mit Radon – im Auftrag der Stadt ein Konzept erarbeitet. Den ersten senkenden Maßnahmen soll in Kürze die Installation einer Absauganlage folgen. Die Radonkonzentration reduziert sich dadurch deutlich.

Radon absaugen

Die Fachfirma empfiehlt, das Radon abzusaugen, bevor es ins Gebäude eintritt. Dafür müsste eine Anlage mit Saugstellen unter der Bodenplatte und im Bereich des Gewölbes installiert werden. Das Gas wird dort bestmöglich und in hoher Konzentration „abgefackelt“. Auch sehr hohe Radonwerte können so konstant unter den Referenzwert gesenkt werden.

Das sagt der Ortschaftsrat

Die Kosten für die gesamte Sanierungsmaßnahme werden mit 42 000 Euro angesetzt. „Es besteht absoluter Handlungsbedarf“, bestätigte Ortsvorsteher Günter Schlecht das Vorgehen. „Ganz billig ist das natürlich nicht“, erklärte Ortschaftsrat Jürgen Weltin (CDU) und ließ sich vom städtischen Fachbereichsleiter Hochbau, Robert Schäfer, bestätigen, dass die Maßnahme „fachlich absolut in Ordnung geht“ und von nachhaltiger Bedeutung sei.

Ob auch Gebäude in der Nachbarschaft des Rathauses betroffen seien, wollte Annette Bachmann-Ade (SPD) vor allem mit Blick auf die nahegelegene Astrid-Lindgren-Grundschule wissen. Schäfer konnte beruhigen: Messungen in jüngster Vergangenheit hätten keine erhöhten Werte gezeigt.

Zur Erklärung

Radon
gibt es überall in der Umwelt. Als natürliches Edelgas kann man es nicht sehen, riechen oder schmecken. Auch im Freien kommt es vor - mit durchschnittlich zwischen zehn und 30 Becquerel pro Kubikmeter Luft, wie Silke Gilbert vom Fachbereich Hochbau am Ratstisch erläuterte. Das Gas entsteht als Folge des radioaktiven Zerfalls von natürlichem Uran. Es ist im Erdreich in vielen Gesteinen enthalten.

Das Gas
dringt aus dem Boden in die Atmosphäre und kann sich über Risse, Spalten und Fugen in Gebäudefundamenten oder erdberührenden Wänden ansammeln. Lange Zeit ging man davon aus, dass Radon nur in sehr hoher Konzentration Lungenkrebs verursachen kann. In jüngster Vergangenheit haben Studien zur Erkrankungshäufigkeit von Lungenkrebs in der Bevölkerung aber auch einen statistischen Zusammenhang in niedrigeren Bereichen festgestellt.

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