Kürzere Fahrzeiten
Radschnellwege unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Radwegen. Eine eigene, durchgängige und breite Trasse vom Umland in die Zentren bietet ein sicheres und komfortables Fahrradfahren und macht dadurch das Fahrrad zu einem attraktiven Verkehrsmittel. Der Fokus liegt nicht auf hohen Geschwindigkeiten, sondern auf einem direkten, gleichmäßigen und möglichst konfliktfreien Vorankommen. Die Fahrzeit verkürzt sich aufgrund einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung schilderte der Erste Landesbeamter Ulrich Hoehler den Verfahrensablauf und bestätigte, dass die Bürger vom 8. Dezember bis zum 16. Januar ihre Hinweise zu den verschiedenen Varianten in eine Online-Beteiligungskarte eintragen können. Man erhoffe sich wichtige Hinweise und Ideen.
Nach aktueller Sachlage sind laut Hoehler im Bereich der Stadt Lörrach noch zwei Trassenvarianten möglich. Deren Übergabe an der Grenze zur Schweiz sei mit dem Kanton Basel-Stadt abgestimmt worden, berichtete die Radverkehrsbeauftragte und Projektleiterin Alexandra Bühler im Gemeinderat.
Mehrere Stadträte kritisieren die lange Zeit bis zur Umsetzung des Vorhabens. Hoehler hielt dagegen, dass die Öffentlichkeit früher informiert werde, als dies normalerweise bei Verkehrsprojekten üblich sei. „Wir planen eine frühe, weit vorgezogene Beteiligung. Die formellen Beteiligungsverfahren durchlaufen wir selbstverständlich zur Findung einer Vorzugsvariante.“
Für Pendlerroute Ost
Stadtrat Gerd Wernthale (Grüne) r schlug vor, Lörrach solle in Vorleistung gehen und bereits eine Pendlerroute Ost ausweisen. Sollte die Fertigstellung tatsächlich erst bis 2030 erfolgt sein, wäre dies eindeutig „viel zu lang“. Dagegen erklärte Hoehler, das Landratsamt arbeite „mit Hochdruck“. Ein derartiges Vorhaben sei jedoch neu und müsse alle Phasen des Verfahrens durchlaufen.
Namens der SPD begrüßte Christa Rufer den Radschnellweg ausdrücklich. Sie kritisierte aber, die bisherige Planung gebe dem Autoverkehr Vorrang. Mögliche Trassen würden durch den ebenfalls vorgesehenen Ausbau der Bundesstraße 317 blockiert. Im Übrigen hält Rufer eine zukünftig vierspurige Straße durchs Wiesental für „nicht mehr zeitgemäß“.
Unterdessen erklärte Projektleiterin Bühler, der Gewässerschutz am Fluss Wiese bilde für den Radschnellweg ein „Kriterium der Beschränkung“. In bebauten Bereichen müssten fünf Meter und in unbebauten zehn Meter Abstand zum Ufer gehalten eingehalten werden.