Lörrach Regio-Messe fällt erneut aus

Marco Fraune
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Absage: Zu wenige Anmeldungen für September / Ziel: Langfristig Qualität bieten

Die Regio-Messe ist am Dienstag abgesagt worden. Damit reagiert die Messeleitung auf bisher zu geringe Anmeldezahlen. Kurzfristig wäre laut Geschäftsführerin Natalia Golovina zwar eine Realisierung möglich, doch angesichts einer dann zu geringen Qualität fürchtet sie um negative Langfristfolgen.

Von Marco Fraune

Lörrach. Bis Wochenanfang ist die für Mitte September geplante Messe nur zu 60 Prozent gebucht gewesen. Doch um Planungssicherheit zu haben, hätte eine 80-prozentige Nachfrage vorliegen müssen, erklärte Golovina am Dienstagnachmittag gegenüber unserer Zeitung. Damit würde zwar das Messe-Gelände nicht leer aussehen, da noch weitere hinzu kämen. Doch die Qualität könne nicht wie gewohnt geboten werden. „Man kann dann nicht ruhigen Gewissens übers Gelände laufen.“

Der Besuch einer anderen Messe, wo auf Biegen und Brechen dann die Messe realisiert wurde, haben für Golovina und Co-Geschäftsführer Thomas Platzer den Ausschlag gegeben, die Reißleine zu ziehen. „Man hat dort gemerkt, dass die Besucher und die Aussteller unzufrieden waren.“ Zugleich habe aber der Besuch anderer Messen vor Augen geführt: Das Messewesen hat weiter Bestand, und die Möglichkeiten der Realisierung sind gegeben. „Die Mehrheit der Messen war super, obwohl sie abgespeckt hatten.“

Messe im März 2023

Die Regio-Messe soll daher im März nächsten Jahres einen erneuten Anlauf nehmen. Dann ebenfalls in leicht abgespeckter Form, doch mit Qualität, betont die Geschäftsführerin. Die ersten Aussteller haben ihr bei den geführten Gesprächen laut eigenen Aussagen auch schon bei dieser Strategie den Rücken gestärkt.

Und nicht nur das: Weil längst nicht alle Aussteller ihre schon geleisteten Anzahlungen für die ausgefallenen Messen zurückgefordert haben, verschafft dies der Messe Lörrach GmbH noch die Möglichkeit der weiteren Zukunftsplanung.

Denn nicht nur 2020 musste die Messe ausfallen, da sie wegen der Pandemie kurz vor der Realisierung untersagt wurde. Sondern auch 2021 ging wegen Corona gar nichts. In diesem Jahr hatte sich das Regio-Messe-Team schon auf den bewährten März-Termin vorbereitet und gehofft, doch Mitte Januar fiel die Entscheidung, auf den September auszuweichen. Die Auflagen ließen eine Umsetzung nicht zu.

Aussteller zurückhaltend

In diesen Tagen musste die Messe-Leitung nicht wegen der Corona-Auflagen und -Vorgaben absagen, sondern weil zu wenig Aussteller kommen wollten. Golovina hat verschiedene Erklärungen dafür. Möglicherweise seien es die wieder gestiegenen Corona-Zahlen. Andere könnten einfach im September nicht, wie die Winzer. Auch bei den Handwerkern sei es schwierig. „Manche haben Personalprobleme, Mitarbeiter für die Messe abzustellen.“ Auch gebe es wegen des Ukraine-Krieges wirtschaftliche Unsicherheiten. Kurzfristig, so Golovina, würde es vielleicht die Aussteller freuen, wenn weniger Konkurrenz auf der Messe wäre, doch langfristig führe dies zu einer geringeren Attraktivität, womit dann im März wohl deutlich weniger kommen würden, vermutet die Geschäftsführerin. „Wir wollen aber langfristig arbeiten und die Qualität bieten.“

Etwas Luft zum Atmen

Wirtschaftlich könne sich die Messe Lörrach GmbH noch über Wasser halten. Überbrückungshilfe, ein aufgenommener Kredit sowie nicht erforderliche Rückzahlungen an Aussteller haben laut Golovina Luft zum Atmen gelassen. An eine weitere Absage für 2023 will sie aber nicht denken.

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