Lörrach Regional, saisonal und solidarisch

Markus Greiß
Frisches Gemüse aus der Region können SoLaWi-Mitglieder ab Mai wöchentlich beziehen. Foto: Markus Greiß

Biologische Landwirtschaft: Initiative „SoLaWi Dreiland“ geht mit Gemüsekiste an den Start

Ein erheblicher Teil des Gemüses, das in Deutschland auf den Tisch kommt, ist billige Importware aus südeuropäischem Massengemüseanbau. Dieser geht mit vielen Problemen einher, etwa mit unzureichenden Löhnen und einer Verarmung der Böden.

Von Markus Greiß

Lörrach. Um hier umzusteuern, will die neu gegründete Initiative Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Dreiland „zurück zum Boden, in die Region und in die Saison“, wie Referentin Sarah von Helden am Mittwoch bei einem Online-Infoabend vor 45 Zuhörern erklärte.

Hierzu hat das achtköpfige Kernteam des Projekts, das vor Jahresfrist beim Lörracher „fairBraucher-Treff“ angestoßen wurde, mit der Gärtnerei Berg in Binzen ein Konzept für eine Gemüsekiste entwickelt. Zum Preis von 22 Euro für die „Basiskiste“ erhalten SoLaWi-Mitglieder wöchentlich einen Korb mit drei bis vier saisonalen Gemüsearten, Salat, Kartoffeln und Kräutern, die allesamt bei der Binzener Gärtnerei auf 40 Hektar Fläche biologisch angebaut werden.

Die Mitglieder fungieren aber nicht nur als Verbraucher, sondern bringen sich auch durch mindestens acht Stunden Arbeit pro Jahr etwa bei der Ernte oder Verteilung der Lebensmittel aktiv ein.

Solidarische Landwirtschaft

Denn das ist der Grundgedanke der solidarischen Landwirtschaft: Erzeuger und Verbraucher sollen durch die Zusammenarbeit auf dem Hof einander näher gebracht und die Wertschätzung für unsere Nahrung gesteigert werden. Außerdem können Mitglieder durch freiwillige Erhöhung ihres Kistenpreises auf 29 Euro die „Solidarkiste“ mitfinanzieren, die zum vergünstigten Preis von 15 Euro abgegeben wird und so auch für Menschen mit geringem Einkommen erschwinglich ist.

Die Gärtnerei Berg zieht die monatlichen Beiträge ein und führt zehn Prozent an die SoLaWi-Gemeinschaft ab, die über die Verwendung in spezifischen Projekten entscheidet, so Gärtnereileiter Stefan Berg. Er freut sich darauf, im Rahmen der SoLaWi Dreiland „Nahrungsmittel nach den Idealen der Verbraucher zu produzieren“.

20 Mitglieder müssten es laut Berg mindestens sein, damit sich die Gemüsekiste trägt. Das aktuelle Mitgliedermaximum läge ihm zufolge bei 80. Laut von Helden ist auch eine Ausweitung des Projekts auf andere geeignete Betriebe denkbar, die zum Beispiel Milch- und Fleischerzeugnisse im Abonnement beisteuern könnten.

Um weitere Interessenten zu erreichen, plant SoLaWi Dreiland für den 16. Februar (19.30 Uhr) eine zusätzliche Online-Infoveranstaltung. Anmeldung hierzu und Informationsanfragen zur Initiative unter solawi.dreiland@gmail.com.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading