Der Museumsbetrieb war während der Corona-Pandemie zweigeteilt: Das Publikum und die Veranstaltungen wurden über Monate hinweg vermisst, doch wurde die Arbeit an der Sammlung, die Pflege und Erschließung des Kulturguts, unvermindert weitergeführt. „Dies ist ja auch derjenige Teil unserer Museumsarbeit, der vom Museumsfonds unterstützt wird. Mittlerweile haben wir 48 000 Objekte in unserer digitalen Sammlungsdatenbank mit Foto und fachlichen Rechercheergebnissen erfasst und verschlagwortet — eine Mammutaufgabe für die Zukunftsfähigkeit der Sammlung“, sagte Moehring.
Weil der Museumsfonds der Bürgerstiftung die Sammlung unterstützt, nannte Moehring den Gästen im Sparkassenforum einige Beispiele, die belegen, dass „unsere Sammlung derzeit überregional Beachtung findet.“ So hatten etwa Leihgaben aus Lörrach eine zentrale Bedeutung für eine Ausstellung über die Jahre 1933-1945 im Historischen Museum Basel. Im Historial Hartmannswillerkopf in den Vogesen wurden Leihgaben aus der Lörracher Sammlung in einer Ausstellung zur Erinnerungskultur zum Ersten Weltkrieg elsässischen Bürgermeistern vorgestellt. Moehring: „Wir besitzen die größte Museumssammlung am Oberrhein zum Ersten Wełtkrieg und sind daher begehrte Partner für deutsch-französische Kooperationen.“ Und: In der Nürnberger Kunstchronik, einer der renommiertesten Kunstzeitschriften Deutschlands, so Moehring, wurde eine Besprechung zur aktuellen Ausstellung „Kunst und Nationalsozialismus“ publiziert. Der Tenor: Der Ausstellung komme Pioniercharakter zu. Denn: Bislang habe es viele Ausstellungen gegeben, die damals verfolgte Künstler präsentierten. Ebenso gab es einzelne Ausstellungen, die Regime-konforme Kunst gezeigt haben. „Aber fast kein Museum war bislang in der Lage oder hat sich getraut, all die Graustufen dazwischen zu thematisieren. Weil unsere Ausstellung aber auf unserer großen Kunstsammlung basiert und nicht auf gezielten Leihanfragen, sei hier am Beispiel von Baden erstmals ein differenzierter Blick in die südwestdeutsche Kunstszene und ihr Verhältnis zum NS-Regime gelungen“, zitierte Moehring aus dem Fachartikel.