Lörrach Rock und Hip-Hop vom Feinsten

Die Oberbadische
Von der Royal Albert Hall in den Burghof: „Public Service Broadcasting“. Foto: zVg / Dan Kendall

„Between the Beats“ am 12. und 13. April im Lörracher Burghof und im Alten Wasserwerk.

Lörrach - Die Konzerte für das Festival „Between the Beats“ am Freitag und Samstag, 12. und 13. April 2019 in Lörrach im Burghof und im Alten Wasserwerk stehen fest. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen.

Im Burghof treten die folgenden Bands und Musiker auf: „Megaloh“, „Public Service Broadcasting“, „PeterLicht“, „Dan Mangan“, „Tristan Brusch“ sowie „Tiavo“.

Mit „Blackout Problems“ und „Gran Noir“ stehen auch die beiden Bands für die Konzerte am Samstagabend im Alten Wasserk fest.

Freitag im Burghof:

Zum Einstieg geht es mit „Tristan Brusch“ gleich ins „Paradies“. Die Musik seines gleichnamigen Debütalbums ist anarchisch, ausgelassen und extrem hip. Brusch unterzieht den Hörer einer psychedelischen Genusstherapie, an deren Ende nur eines warten kann: das Paradies. Wie ein glitzerndes Gewitter aus heiteren Amüsements, höchst erwachsenen Liebeserklärungen und hitzigen Kampfansagen erschüttert und begeistert dieser Chanson-Pop. Im besten Fall geht man nach Genuss dieser Musik gründlich gereinigt und noch dazu mit hartnäckigen Ohrwürmern zum Tagewerk über – oder in eine Nacht voll mit Musik.

„Peter Licht“ hat nach sieben Jahren ein neues Studioalbum veröffentlicht. Der Universalkünstler hat seinen Sound in die Zukunft übersetzt und in seinen Texten und Arrangements neue Zutaten hinzugefügt. Der Kanadier „Dan Mangan“ fing als bärtiger Troubadour in verrauchten Clubs an, landete einige Top-Ten-Hits in seiner Heimat und gewann mehrere „Juno-Awards“. Jetzt kehrt er zurück zu seinen Anfängen und konzentriert sich aufs Wesentliche. Statt weitschweifiger Metaphern kommt er jetzt direkt zum Punkt, an die Stelle komplexer Arrangements tritt jetzt geradlinige Schlankheit. Ergebnis dieser äußeren Beschränkung sind auf der jüngsten Platte „More or Less“ emotional äußerst verdichtete Songs über die großen Fragen dieser Welt.

Das Londoner Indie-Duo „Public Service Broadcasting“ teht für spektakuläre Effekte in Sound und Show. Es ist wahrscheinlich die erste Band bei „Between the Beats“, die bereits vor Tausenden in der altehrwürdigen Londoner Royal Albert Hall aufgetreten ist. Elektronisch flirrende Sphärensounds und sich auftürmende Gitarrenwände machen die imposanten Klangwelten von „Public Service Broadcasting“ aus, die passend zur Musik immer von aufwändigen Videoprojektionen begleitet werden. Sie erschaffen Erlebniswelten in Bild und Ton, um den thematischen, oft politischen Überbau der durchgehenden Story auf verschiedenen zusammenhängenden Kanälen zu transportieren. Ihr jüngstes Album „Every Valley“ widmet sich der erlöschenden Steinkohleindustrie in South Wales, den damit verbundenen sozialen Verwerfungen und derAnfälligkeit für populistische Rattenfänger.

Für „Tiavo“ ist 2018 ein großes Jahr. Nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP „Fast Unfassbar“ im Jahr 2016 kam mit „Oh Lucy“ im März 2018 das Debütalbum des Saarbrückener Rap-Duos. Das Erstlingswerk bestätigt das unverkennbare Talent von Tiavo, unterschiedliche Genres gekonnt und authentisch zu vereinen. Der einzigartige Crossover-Stil aus harten Gitarrenriffs, Rap und Gesang liegt nicht zuletzt in der Tatsache begründet, dass Rapper Lucy mit Hip-Hop und Produzent Deon mit Rock groß geworden sind.

Samstag im Burghof:

In der deutschen Hip-Hop-Szene hat sich „Megaloh“ einen einzigartigen Status erarbeitet. Auf seine Musik können sich alle einigen. Die Rap-Fans, die Jungs am Block, die hippen Mädchen und vor allem auch die ganz normalen Menschen, die es nur zu gut nachvollziehen können, wenn Megaloh von der Knochenmühle der körperlichen Arbeit berichtet und von Selbstzweifeln. Rap ist für ihn ein narratives Vehikel, gleichzeitig aber auch eine Kunstform. Er ist als MC in den letzten Jahren noch stark gewachsen und wird den hohen Erwartungen als Hoffnungsträger einer neuen Ära des deutschen Hip-Hop vollauf gerecht.

Samstag im Wasserwerk:

„Gran Noir“ sind eine Schweizerisch-Deutsche Indie-Rock Band, die 2011 in Peking gegründet wurde. Was mit Reisschnaps in Peking, WG-Partys in Zürich und Berlin und ein bisschen Getrommel und Gezupfe in einem Bunker begann, ist gereift und einem jugendlichen Wahnsinn verfallen: Frei nach ihrem Motto „Der Abend davor ist der Morgen danach“.

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