Lörrach Schatz an Wissen und Historie

Gabriele Hauger

Dreiländermuseum: Gute Bilanz. Hoffen auf Depot-Neubau. Sparkassen-Sponsoring verlängert.

Lörrach - Das Dreiländermuseum birgt reiche Schätze und ist zudem unverzichtbare Heimat für Geschichte, Kunst und Veranstaltungen. Dies verdeutlichte Museumsleiter Markus Moehring beim Pressegespräch, das Jahresrückblick, Vorausschau und eine erfreuliche Sponsoring-Verlängerung seitens der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden umfasste.

Finanzen sind stets ein Thema. Und so ist das Museum natürlich hoch erfreut darüber, auf den Zuschuss des verlässlichen Partners Sparkasse bauen zu könne. 10 000 Euro jährlich über drei Jahre sowie jeweils eine Förderung in gleicher Höhe für spezielle Ausstellungsprojekte – das konnte Sparkassen-Vorstandsvorsitzender André Marker mitbringen.

Museumsdepot

Wichtigstes Thema der Zukunft ist die Entwicklung des Museumsdepots. Die rund 50 000 Objekte umfassende Sammlung braucht eine sichere Unterbringung für die Zukunft, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das aktuell noch laufende Projekt „Zeitenwende 1918/19“ habe exemplarisch verdeutlicht, dass kein anderes Museum am Oberrhein eine so umfassende, aussagekräftige und grenzüberschreitende Sammlung zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vorweisen könne, sagt Moehring. Dieses Kulturgut gelte es zu bewahren. Einigermaßen zuversichtlich zeigte er sich daher auch darüber, dass im März die Weichen gestellt werden können, da dann der Interreg-Förderantrag, bei dem maximal zwei Millionen Euro fließen könnten, in eine entscheidende Phase gehe. Dann entscheide sich: Muss die Stadt alleine bauen oder bekommt sie finanzielle Unterstützung? Übernächste Woche finden Gespräche mit Architekten und Fachplanern statt, die bei einer europaweiten Ausschreibung ausgewählt wurden. Es bleibt also spannend.

Vorschau

Spannung verspricht auch das Programm für dieses Jahr. Zunächst wartet die erfolgreiche Zeitenwende- Ausstellung (bis 3.2.) noch mit interessantem Rahmenprogramm und hochkarätigen Referenten auf. Am 15. Februar startet der Verein Bildende Kunst seine Ausstellung „schriftlich: Bild. Kaligrafie.Zeichen“. Des Weiteren präsentieren die VBK-Künstler ab Ende November ihre große zweite Jahresausstellung. Dies macht deutlich, wie wichtig das Dreiländermuseum mit seiner 400 Quadratmeter großen Fläche für Sonderausstellungen auch im Bereich der Bildenden Kunst ist.

Burg Rötteln im Zentrum

Auf großes Interesse dürfte die große Ausstellung „Burg Rötteln – Herrschaft zwischen Basel und Frankreich“ ab 13. April werden. „Erstmals werden umfassend Objekte aus dem Sammlungsbestand präsentiert. Das Projekt soll zudem die Burg stärker in den Fokus rücken, immerhin ist sie das touristisch am besten besuchte Ziel in Lörrach“, erläutert Moehring.

Im Hebelsaal läuft noch bis 27. Januar die Ausstellung über den Künstler „Herbert Bohnert – zum 90. Geburtstag“, die auf überraschend großes Interesse stoße. Ab 1. Februar zeigt das Museum dort eine neue Facette: Die Ergebnisse des inklusiven Kunstprojekts „Inspiration 6“ werden ausgestellt. Inspiriert von 13 Kunstwerken der Museumssammlung schufen die 50 Teilnehmer aus drei Ländern eigene Werke.

Der Fotokreis Lörrach zeigt zudem ab 29. März seine Ausstellung “Vis-à–vis: Typisch D/CH/F?“

Rückschau

Nach wie vor zieht die Besucher die Dreiländer-Dauerausstellung an. Insgesamt kamen knapp 20 000 Besucher ins Dreiländermuseum. „Wir pendeln immer so um diese Zahl“, erklärt der Museumschef. Wichtig ist ihm, die Funktion seines Hauses als Bildungseinrichtung hervorzuheben: Führungen, auch für Schüler und Kindergärten sowie bilinguale Projekte stehen im Fokus. Zufrieden ist er auch mit der Resonanz aus Frankreich: 45 Besuchergruppen kamen 2018 nach Lörrach. Die Basler wiederum beschenken Neubürger mit einer Museumsführung in Lörrach, um Wissen über die Regio zu vermitteln.

Flaggschiff des vergangenen Jahres war natürlich die Zeitenwende-Ausstellung, die zu einer grenzüberschreitenden Reihe gehört. Diese schauten sich bisher insgesamt rund 200  000 Interessierte an, so Moehring zufrieden.

Viel Arbeit wird hinter den Kulissen geleistet. So mussten beispielsweise aufgrund des Depot-Umzugs nach Tumringen 14 Kunstwerke restauriert werden. Die Sammlung werde zudem ständig erweitert, das Profil geschärft. Zudem fungiert das Museum auch als Bibliothek. 15 000 Bücher sind online recherchierbar, darunter bibliophile Kostbarkeiten und Fachliteratur zur Dreiländerregion. Stolz ist das Museumsteam auch darauf, wie begehrt Lörracher Objekte als Leihgaben bei anderen Häusern sind. Prominentestes Beispiel ist wohl das Bild von Gabriele Münter.

Nicht zuletzt trägt das Museum mit Publikationen zur Wissensvermittlung bei.

  • Besucher: 19.539, Führungen: 401, Große Ausstellungen: 3, Sonderausstellungen im Hebelsaal: 5, Veranstaltungen: 100, Neuzugänge: 73, Datenbank: 2585 neue Objekte erfasst
  • Das Netzwerk Museum präsentierte 30 Ausstellungen zur „Zeitenwende 1918/19“ mit rund 200.000 Besuchern

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