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Lörrach Schöpflin Stiftung für Aufnahme von Geflüchteten

Die Oberbadische
In Moria herrschen katastrophale Zustände (Archivfoto). Foto: Die Oberbadische

Asyl: Spende an „Ärzte ohne Grenzen“ als Soforthilfe für Menschen auf Lesbos / Mitsprache gefordert

Lörrach - Die Schöpflin Stiftung setzt sich zusammen mit Förderpartnern dafür ein, die Mitsprache europäischer Kommunen bei der Aufnahme geflüchteter Menschen zu erreichen. Die Stiftung spendet außerdem einen größeren Betrag an Ärzte ohne Grenzen als Soforthilfe zur Versorgung der Notleidenden auf Lesbos.

Nicht erst seit dem Brand im Flüchtlingslager Moria sind die Zustände auf den griechischen Inseln katastrophal, schreibt die Stiftung in einer Pressemitteilung. Doch nach wie vor gebe es zwischen den EU-Mitgliedstaaten keine Einigung über eine solidarische Verteilung und Aufnahme von Geflüchteten. Diese Tatsache allein sei angesichts der dramatischen Situation auf den griechischen Inseln schon schlimm genug.

Hinzu komme aber, dass bereits vor Monaten einzelne Städte in Deutschland und ganz Europa signalisiert haben, dass sie bereit und in der Lage sind, eine größere Zahl Schutzsuchender aufzunehmen. Allein in Deutschland sind es über 150 Kommunen; auch Städte der Region – wie Lörrach und Freiburg – gehören dazu.

Die Menschen sind verzweifelt

„Organisationen wie unsere Förderpartnerinnen Humboldt-Viadrina Governance Platform und Seebrücke haben Vorschläge vorgelegt, wie die kommunale Aufnahme geregelt werden könnte, doch sie werden nicht ausreichend gehört“, sagt Anna Häßlin, Programmleiterin für Flucht & Integration in der Schöpflin Stiftung. „Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Hilfsangebote der Kommunen von den nationalen Regierungen und der EU ausgebremst werden. Was jetzt in Moria passiert ist, überrascht niemand, der schon einmal dort war. Die Menschen sind verzweifelt.“

Um die akute Not etwas zu mildern, spendet die Stiftung nun einen größeren Betrag an Ärzte ohne Grenzen, dessen Mitglieder wichtige Hilfe vor Ort leisten und über die notwendige Infrastruktur und das Know-how verfügen, um dort aktiv zu werden, wo es am dringendsten gebraucht wird. „Wenn die Regierungen versagen, muss die Zivilgesellschaft einspringen“, so Tim Göbel, Geschäftsführender Vorstand der Schöpflin Stiftung. „Wir brauchen aber eine langfristige Lösung. Europa darf nicht länger die Augen vor der humanitären Katastrophe im Mittelmeer verschließen. Wir müssen jetzt handeln.“

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